© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/11 08. Juli 2011

Zeitschriftenkritik: Umwelt & Aktiv
Aus Liebe zur Heimat
Werner Olles

Zeitschriftenprojekte aus dem konservativen und rechten Spektrum haben es hierzulande nicht leicht. Die „demokratische“ Zensur funktioniert in diesen Fällen perfekt, man baut eine „Mauer des Schweigens“ um sie herum auf, um sie dann zu diffamieren und an den öffentlichen Pranger zu stellen. Nicht anders ergeht es auch der viermal im Jahr erscheinenden Umwelt & Aktiv, die sich als „Zeitschrift für gesamtheitliches Denken“ Natur-, Tier- und Heimatschutz widmet. Herausgegeben vom Verein Midgard e.V. versteht sie sich nicht als Veröffentlichung im Sinne des Pressegesetzes, sondern vielmehr als Rundbrief des Vereins.

Da jedoch Umwelt- und Naturschutz in ihrem Fall mit Heimatliebe gepaart sind, bekommen die Verantwortlichen von Umwelt & Aktiv den Druck zu spüren. Da wird dem Trägerverein unter fadenscheinigen Begründungen die Gemeinnützigkeit entzogen, Umweltschutzorganisationen erheben Urheberrechtsansprüche, weil es mit Konservativen und Rechten keine Zusammenarbeit geben könne, und es wird öffentlicher Druck auf ehemalige und aktive Redakteure und Mitarbeiter ausgeübt. Das ganze bekannte Programm aus dem üblichen „Kampf gegen Rechts“ eben.

Dabei ist die Zeitschrift informativ und engagiert, Natur- und Heimatschützer bekommen hier interessante Fakten geboten. In der aktuellen Ausgabe (2/2011) sind es zum Beispiel Beiträge zur Speicherung erneuerbarer Energien und zum Bienensterben. Das Titelthema „Globaler Landraub“ beschreibt unter anderem, wie sich in China im Zuge des Wirtschaftswachstums und des steigenden Wohlstands die Lebensbedingungen fortlaufend verändern. Der westliche Lebensstandard gilt mittlerweile als Vorbild, und mit einer wachsenden starken, kaufkräftigen Mittelschicht wächst natürlich auch die Nachfrage nach Fleisch. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg in China von 20 Kilogramm im Jahre 1985 auf heute über 50 Kilogramm an. Für die Nahrungsmittelproduktion hat diese zunehmende Nachfrage unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums katastrophale Auswirkungen.

Da viele Felder der Industrialisierung weichen mußten, verfügt die Volksrepublik nur noch über neun Prozent an nutzbarer Fläche. Eine Verlagerung der Nahrungsmittelproduktion ins Ausland und damit eine regelrechte Jagd nach Ackerland auf der ganzen Welt ist die Folge. Doch mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund fünf Billionen US-Dollar und Devisen von 1.800 Milliarden Dollar kann sich China mehr als andere Staaten diesen Landraub leisten. Staatliche Landkäufe tätigen jedoch auch Länder wie Malaysia, Bahrain, Saudi-Arabien, Kuwait, Südkorea und Indien. Dabei findet die Suche nach attraktiven Ackerflächen hauptsächlich in Afrika statt. Der Umstand, daß es sich um die ärmsten Länder der Welt handelt, die trotz einer hungernden Bevölkerung Ackerland veräußern, bezeugt die Ausmaße der Korruption bei diesem globalen Landraub.

Kontakt: Verein Midgard e.V., Postfach 1432, 83264 Traunstein. Das Einzelheft kostet 3,90 Euro, das Jahresabo 20 Euro. www.umweltundaktiv.de

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