© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/11 01. Juli 2011

„Höchst bedenklich“
Interview: Josef Kraus über Homosexuellen-Propaganda
Felix Krautkrämer

Herr Kraus, wie bewerten Sie die aktuelle Berliner Initiative zur Förderung der „Akzeptanz für sexuelle Vielfalt“?

Kraus: Ich halte das für höchst bedenklich. Die Initiative ist ein massiver Eingriff in die elterlichen Erziehungsrechte. Das Grundgesetz stellt Ehe und Familie unter den besonderen Schutz des Staates und benennt die Erziehung – also auch die Vermittlung von Werten – ausdrücklich als Recht der Eltern.

Sind solche Handreichungen nur Theorie für den Papierkorb, oder kommen sie auch wirklich zur Anwendung?

Kraus: Ich fürchte, daß es durchaus genderbegeisterte Pädagogen gibt, die das im Unterricht auch praktizieren. Mich wundert nur, wie Bildungssenator Jürgen Zöllner dies mit seinem Ethos als Mediziner und Wissenschaftler in Einklang bringt.

Könnte das Thema irgendwann verpflichtender Bestandteil des Lehrplans werden?

Kraus: Das kann ich mir schon vorstellen. Es gibt in schulpolitischen und pädagogischen Fragen einfach keine bürgerliche Kraft mehr, die bei so was noch dagegenhält. Man kann nur hoffen, daß sich wenigstens die Kirchen dagegen wehren.

Was raten Sie Eltern, deren Kind nach Hause kommt und sagt: „Ich mußte heute im Unterricht pantomimisch Selbstbefriedigung darstellen“?

Kraus:  Auf jeden Fall energisch zu protestieren – und zwar möglichst breit. Beim Lehrer, dem Rektor, der Schulbehörde, aber auch bei den Fraktionen und Parteien.

 

Josef Kraus ist Präsident des Deutschen Lehrerverbandes

 

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