© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/11 24. Juni 2011

Leserbriefe

Zu: „Frankreich, du hast es besser“ von Dieter Stein, JF 24/11

Unheimliches Wortgeklingel

Das Wortgeklingel nimmt langsam unheimliche Formen an. Was darf man wohl unter einem von der Familienministerin ausgelobten „Qualifizierungsprojekt zum Thema Homosexualität und Familie“ verstehen? Wer oder was soll da wofür qualifiziert werden?

Eberhard Koenig, Baiern

 

Deutsches Vorbild Heilbronn

In der Grande Nation werden jungen Familien ausreichend Kinderkrippen und -horte zur Verfügung gestellt. Dort hat man begriffen, daß gut ausgebildete junge Frauen sich nicht mehr auf die berühmten drei „K“ (Küche, Kinder, Kirche) reduzieren lassen. Diese Zeiten sind vorbei. Gesellschaften verändern sich nun mal im Lauf der Jahrhunderte.

Ich lebe im Landkreis Heilbronn. Bei uns dominieren junge kinderreiche Familien. Warum? Als reiche Gemeinde sind wir sowie die Stadt Heilbronn als einzige in ganz Baden-Württemberg in der Lage, die Kitas und Hortplätze gebührenfrei anzubieten, einschließlich eines kostenlosen Mittagessens. Möge sich Deutschland daran ein Beispiel nehmen. Milliarden sind ja da, wenn es darum geht, Griechenland zu retten.

Jutta Retz, Abstatt

 

 

Zu: „Wider die Verzweckung“ von Rainer Beckmann, JF 24/11

Zweck der Abtreibung vergessen

In dem Beitrag heißt es: „Ärzte dürfen keine Hilfe zur Selbsttötung leisten.“ Aber sie dürfen in praxi täglich gesunde Embryonen straffrei töten (Abtreibung). Das verstehe, wer will. Ich nicht!

Erika Fech, Lübeck

 

 

Zu: „Der deutsche Paß alleine reicht nicht“ von Philipp Moosegger, JF 24/11

Schädlich: Verbandsinterna

Der Verfasser breitet Verbandsinterna aus, die der Deutschen Burschenschaft nur schaden und Wasser auf die Mühlen vorgeblicher Reformkräfte gießen.

Kurt Ekkehard Goldmann, Altenglan

 

„Deutscher Staatsbürger“ unklar

Selbstverständlich reicht ein deutscher Paß für das Abstammungsprinzip „Deutscher“ nicht! Darüber hinaus umgreift die Eingrenzung auf „deutscher Staatsbürger“ nicht das Abstammungsprinzip „Deutscher“. Denn damit wären ja alle Auslandsdeutschen, die eindeutig Volksdeutsche sind, ausgeschlossen! Es ist gut, daß diese längst überfällige Diskussion jetzt innerhalb der Deutschen Burschenschaft (DB) losbricht.

Dr. Hans Berger, Birsfelden / Schweiz

 

Plastik macht keinen Deutschen

Eigentlich dürfte es über eine Mitgliedschaft in der Deutschen Burschenschaft keinerlei Diskussion geben. Dieser Artikel zeigt mir jedoch, wie brüchig das Fundament in einigen Bünden der Deutschen Burschenschaft inzwischen geworden ist. Denn nicht das Stück Plastik (Ausweis) macht den Deutschen, sondern die Abstammung von deutschen Eltern. Ein Student, der diese Bedingung nicht erfüllt, kann ja sehr wohl in einer deutschen Verbindung Mitglied sein, aber eben nicht in der DB, sondern in Korps, Turner- oder Landsmannschaften.

Hans-Jochen Voss, Unna

 

 

Zu: „Sieg oder Versöhnung“ von Hans-Joachim von Leesen, JF 24/11

Deutschfeindlichkeit lebt fort

Leider scheint das Interesse in Schleswig-Holstein im Hinblick auf die dänischen Provokationen nur gering zu sein. Die Flensburger wurden nicht gefragt, als sich die Linken mit ihrer Forderung nach einer Aufstellung des dänischen Siegesdenkmals durchsetzten. Obwohl die Stadt Flensburg fast pleite ist, hat sie hierfür Geld – bei notwendigen sozialen Einrichtungen dagegen wurden Zuschüsse gekürzt oder gestrichen.

Vor 150 Jahren hatten die Dänen die Gräber der schleswig-holsteinischen Soldaten geschändet und geschliffen, um Platz für ihr Monsterdenkmal mit einer Höhe von fast acht Metern zu schaffen. Nach knapp zwanzig Monaten und mehreren Anschlägen – damals empfanden die Schleswig-Holsteiner es als Demütigung – war es am 24. Februar 1864 endlich wieder entfernt worden.

Initiator dieses Siegesdenkmals und der damit verbundenen Demütigung der Schleswig-Holsteiner war der damalige Anführer der Eiderdänen Orla Lehmann, der Sohn eines zugewanderten Deutschen. Ziel der Eiderdänen war die Einverleibung des Herzogtums Schleswig in den dänischen Staat. Auch heute noch sind es überwiegend Gesinnungsdänen mit deutschem Paß und linke Helfershelfer, die für Unstimmigkeiten im Grenzland sorgen. In ihnen lebt die Deutschfeindlichkeit und die Geisteshaltung eines Orla Lehmann weiter.

Bernd Fiedler, Flensburg

 

 

Zu: „Fünf Tage Ausnahmezustand“ von Paul Leonhard, JF 24/10

De Maizière betet für die Taliban

In diesem Bericht vermisse ich einen skandalösen Vorfall vom Kirchentag. Just zum gleichen Zeitpunkt, als in Deutschland erneut um vier getötete junge deutsche Soldaten getrauert wurde, forderten Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und die Bischöfin a.D. Margot Käßmann die Deutschen allen Ernstes auf, „auch für die Taliban zu beten“. Also für jene, die unsere Soldaten in Afghanistan heimtückisch töten!

Eine solch törichte Aufforderung ist nicht nur eine Zumutung für unsere Soldaten und deren Angehörige, man schämt sich als Bürger dieses Landes, das keine Selbstachtung mehr zu kennen scheint.

Wolfgang Röckelein, Eching b. München

 

 

Zu: „Propagandist des Generalstreiks“ von Alain de Benoist, JF 24/11

Sorel ein politischer Treppenwitz

Es ist doch ein politischer Treppenwitz, daß sich die nationalkonservative JF mit Sorel beschäftigt. Sorel war doch mehrheitlich ein Opportunist. Ein Antidemokrat wie er war mal Marxist, Anarchist, französischer Nationalist und anderes. Natürlich war Lenin einer der „größten Theoretiker“ – mit hundert Millionen Opfern und mehr.

Raimund Winckler, Hamburg

 

 

Zu: „Beim Kreuz des Propheten“ von Wolfgang Kaufmann, JF 24/11

Wertvoller Beitrag unerwünscht

Dank für den ausgezeichneten Artikel! Nicht zuletzt der Hinweis auf die Gefahren, denen Wissenschaftler sich aussetzen, wenn sie offiziell unerwünschte Forschungsergebnisse publizieren, macht diesen Beitrag über „alternative Islamgeschichte“ wertvoll.

Otto Müller, Mannheim

 

 

Zum Leserbrief „Merkel-Darstellung ist Rufmord“ von Dr. Rolf Jähnichen, JF 24/11

Exzellent recherchierter Bericht

Welch eine berufliche Katastrophe! Der armen Frau Merkel wurde doch tatsächlich der Zugang zum Pädagogik-Studium verwehrt wegen ihrer Herkunft aus einem Pfarrhaus! Macht nichts, es gab ja noch das Fach Physik. Hat sie dort als FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda ihren Kommilitonen aus der Bibel vorgelesen und ihnen das Evangelium nähergebracht?

Nein, die Merkel-Serie hat nichts, aber auch gar nichts mit Rufmord zu tun! Es ist eine exzellent recherchierte Berichterstattung von einer der besten Wochenzeitungen überhaupt.

Hartmut Neuholz, Leverkusen

 

 

Zu: „Am Ende seiner Tage“ von Klaus Hammel, JF 23/11

Zweifellos gegen Angeklagten

Wie viele ähnliche Prozesse, so gibt auch das Verfahren gegen einen mittlerweile 92jährigen Greis genügend Anlaß, am Willen der Justiz, Recht – im Sinne von Gerechtigkeit – zu sprechen, zu zweifeln.

Die wahrheitsgetreue „Rekonstruktion“ eines Tathergangs ist nach mehr als 60 Jahren für alle Prozeßbeteteiligten nahezu aussichtslos. Da der einzige noch lebende italienische Zeuge, zum Zeitpunkt des Geschehens 15 Jahre alt, am Tatort Soldaten in schwarzer Uniform gesehen hat, kann Scheungraber nicht der Täter gewesen sein, denn er trug als Gebirgspionier die übliche feldgraue Uniform. Für jeden Soldaten ist es zudem völlig undenkbar, daß – wie in der Urteilsbegründung behauptet – ein Leutnant, noch dazu im Kriege, seinen Divisionskommandeur unter Umgehung des Dienstweges anruft und um Genehmigung einer Vergeltungsaktion gegen Zivilisten bittet. Geradezu lächerlich ist die Behauptung, er habe diesen dazu „angestiftet“, zumal der Divisionskommandeur Leutnant Scheungraber gar nicht kannte.

Wer den Prozeß verfolgt hat, mußte für den Angeklagten nach dem Grundsatz „in dubio pro reo“ zumindest einen Freispruch mangels Beweisen erwarten. Bei Prozessen gegen „deutsche Kriegsverbrecher“ scheint dieser Grundsatz nicht mehr zu gelten.

Alfred E. Zips, Neu-Isenburg

 

Mißtrauen gegen alles Militär

Genau wie bei den Vorfällen in Afghanistan und auf der Gorch Fock ist auch im Verfahren gegen Josef Scheungraber kein Verständnis für die Streitkräfte und den militärischen Einsatz geschweige denn ein Herz für die Soldaten zu entdecken. Niemand hat je behauptet, daß Verstöße in einer Armee ausgeschlossen werden können. Sie kommen vor und werden geahndet. Nur – die Beweislage sollte klar sein! Ein Grundmißtrauen gegen alles Militärische in unserer Gesellschaft gekoppelt mit großer Unkenntnis färben natürlich auch auf ein Gerichtsverfahren ab, in dem Jahrzehnte nach dem Vorfall „Recht“ gesprochen werden soll.

In seinem Artikel beschreibt Oberst a.D. Hammel wie schwer dies ist, wenn zur sachlichen Problematik Voreingenommenheit kommt und womöglich ein politischer Wille dahintersteht. Anscheinend ist das Urteil gegen Josef Scheungraber ein Teil der Vergangenheitsbewältigung, bei der – koste es, was es wolle – ein Schuldiger gefunden werden mußte.

Rainer J. Jung, Generalmajor a.D., Oberwinter

 

 

Zu: „Pankraz, die Ereigniskünstler und der Kulturrat“, JF 23/11

Zivilisierte Badewannen-Kultur

Der einstige Widerpart von „Kultur“ und „Zivilisation“ erinnert mich an die Zeit nach dem Kriegsende, als wir von den „Kulturvölkern“ beglückt wurden. Damals hatten wir ein Bonmot: „Zivilisation ist, wenn man eine Badewanne besitzt, Kultur ist, wenn man darin badet.“

Klaus Löffler, Berlin

 

 

Zu: „Ein Plagiat schreibt Geschichte“ von Gernot Facius, JF 23/11

Lemminghafte Gleichförmigkeit

Dankenswerterweise greift Ihre Zeitung die Geschichte dieses Plagiats auf, das – im Unterschied zu den jüngsten Promotionsskandalen – wahrlich grauenhafte Kreise gezogen hat. Die Teilhaber und Nutznießer der Kindstötungen sind zahlreich: (ProFamilia-)„Berater“, Klinikpersonal, Pharmakologen etc. Aber auch rückgratlose, opportunistische Polit-Ideologen aller Couleur tragen Verantwortung, die die gesetzlichen Regelungen getroffen haben. Ohne sie hätte die massenweise Tötung Ungeborener nie ihren quasi-industriellen Charakter erhalten können. Die lemminghafte Gleichförmigkeit gegenüber dem millionenfachen Mord an Ungeborenen wäre undenkbar ohne die zeitgeistige Konditionierung durch einzelne Intellektuelle. In der Haut einer Alice Schwarzer möchte ich nicht stecken, wenn sie beim Jüngsten Gericht vor den Schöpfer allen Lebens treten wird.

Jürgen Dudek, Archfeld

 

 

Zu: „Die Geschichte mit den Ratten“ von Thomas Schmidt-Ehlers, JF 23/11

Fehlgeleitet durch „Sonderweg“

Der Bielefelder Professor Wehler ist mir 1995 nach dem BVerfG-Soldaten-Urteil („Soldaten sind Mörder“) besonders aufgefallen. Differenzierte Äußerungen aufrechter Demokraten zu dem BVerfG-Urteil wurden von Wehler als eine Attacke auf das liberale Grundrechtsverständnis angesehen. So wie in seiner Zeit Spitzbart Ulbricht mit der SED das ganze Volk betrog („Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“), so wurden die Achtundsechziger und nachfolgende Generationen durch die Geschichtsklitterei „Deutscher Sonderweg“ von Hans-Ulrich Wehler entscheidend im Geschichtsbewußtsein fehlgeleitet. Wohin dieser von der Frankfurter Schule kommende, überzogene Links-Liberalismus führt, ist an der FDP bestens abzulesen.

Ludwig Wessel, Herford

 

 

Zu: „Pankraz, Bin Ladens Tod und die Gerechtigkeit“, JF 19/11

In Bushs blutigen Fußstapfen

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an den vermeintlichen „politischen Messias“ Barack Obama schon wenige Monate nach seinem Amtsantritt als US-Präsident wurde ersichtlich zu Recht als unangemessen und voreilig kritisiert. Unter Bruch seines vollmundigen Wahlkampfversprechens hat Obama das US-Folterlager Guantanamo bis heute nicht aufgelöst. Den militärisch nicht zu gewinnenden Krieg in Afghanistan hat er durch massive Erhöhung der US-Interventionstruppen intensiviert und auf das Gebiet seines Verbündeten Pakistan unter Verletzung des Völkerrechts ausgeweitet. Vermehrt läßt er angebliche „Terroristen“ in Afghanistan und auch in Pakistan vorbeugend durch Drohnenangriffe gezielt liquidieren.

Inzwischen führen die USA unter seiner Präsidentschaft seit Monaten einen Luftkrieg gegen Libyen mit der zynischen Begründung, die libysche Zivilbevölkerung durch tausendfache Bombenabwürfe und Raketenangriffe unter anderem auf Tripolis zu schützen. Obamas jüngster völkerrechtswidriger „Coup“ war – wenn seine bisher unbewiesene Behauptung stimmt – die langfristig geplante Ermordung des unbewaffneten Osama bin Laden. Diese „Killer-Mission“ hat er persönlich angeordnet und per Video-Übertragung „live“ überwacht. Mit Riesenschritten tritt Barack Obama in die „blutigen“ Fußstapfen seines Amtsvorgängers George W. Bush.

Peter Kiehn, Börnsen

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen