© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/11 24. Juni 2011

Lesereinspruch
Bedauerlich
Johann Hagus

Zu: „Der deutsche Paß alleine reicht nicht“ von Philipp Moosegger (JF 24/11)

Leider haben Sie sich vor den Karren einer lautstarken Minderheit innerhalb der Deutschen Burschenschaft (DB) spannen lassen. Der Volkstumsbegriff der DB hat sich zu keiner Zeit am deutschen Staatsbürgerschaftsrecht orientiert, sondern kam, entsprechend dem früher geltenden Ius sanguinis, lediglich regelmäßig zu weitgehend übereinstimmenden Ergebnissen.

Die Tatsache, daß die Abstammung ein wesentliches Aufnahmekriterium ist, ist seit der Gründung der Deutschen Burschenschaft nie in Frage gestellt worden. Es scheint kein Zufall zu sein, daß plötzlich mehrere Bünde diese Frage mit dem Verbleib im Verband verknüpfen. Das besagte Gutachten bedeutet für niemanden, daß „die Tür zu ist“, sondern schreibt allein eine Einzelfallprüfung in Zweifelsfällen vor. In der DB geht es keineswegs „drunter und drüber“. Ein Diskussionsprozeß in einem Verband mit über 12.000 Mitgliedern ist völlig normal und hat jahrzehntelange Tradition. Es ist bedauerlich, daß die JUNGE FREIHEIT immer kurz vor dem Burschentag verkündet, die DB stehe kurz vor der Spaltung. Dies ist mitnichten der Fall.

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