© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/11 24. Juni 2011

CDU fällt bei Schulpolitik um
Bildungsausstieg
Michael Paulwitz

Angela Merkels Atom-Kehrtwende war nur der Anfang. Notfalls verbündet sich die CDU jetzt sogar mit den Kommunisten gegen die Sozialdemokraten, um ihre letzten Markenkernsplitter zu entsorgen und mit fliegenden Fahnen zu den Grünen überzulaufen. Nach der mit den Stimmen der Linkspartei durchgedrückten „Schulstrukturreform“ im schwarz-grün-gelb regierten Saarland und dem absehbaren „Schulkonsens“ in Nordrhein-Westfalen kann keiner mehr behaupten, die CDU stehe noch für ein differenziert gegliedertes Schulsystem.

Sachlich ist die plötzliche Begeisterung der Union für die „Gemeinschaftsschule“ durch nichts zu begründen. Das „längere gemeinsame Lernen“ ist ein untaugliches Patentrezept aus der linksideologischen Mottenkiste, das im Praxistest regelmäßig versagt und in Problembezirken das Schuldesaster nicht kuriert, sondern lediglich auf eine breitere Grundlage stellt.

Bleibt also nur eine Erklärung für den panischen Bildungsausstieg der CDU: Die schwarzen Opportunisten opfern die Bildungschancen unserer Kinder den Prestigeprojekten linker Ideologen, um sich mögliche Koalitionen mit den Grünen offenzuhalten. Eine CDU, die in entscheidenden Zukunftsfragen nur noch grüne Politik betreibt (bloß unberechenbarer), braucht allerdings niemand mehr. Sie schafft nicht nur Deutschland ab, sondern auch sich selbst.

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