© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/11 29. April 2011

Harte Gewalt, lasche Justiz
Sofort wegsperren
von Hinrich Rohbohm

Zwei 18jährige haben am Wochenende auf dem U-Bahnhof Berlin-Friedrichstraße einen 29 Jahre alten Mann in die Bewußtlosigkeit geprügelt, ihn mit Tritten auf den Kopf malträtiert. Tat und Täter sind auf Bildern einer Überwachungskamera zu erkennen. Während das Opfer mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus mußte, waren seine Peiniger schnell wieder auf freiem Fuß.

Juristisch mögen Polizei und Staatsanwaltschaft dies begründen können. Ob solche Schläger die nötigen Lehren aus ihrer Tat ziehen, wenn man sie trotz Haftbefehls gleich wieder laufenläßt, darf jedoch bezweifelt werden. Die Öffentlichkeit schäumt angesichts der Häufung stumpfsinnig-brutaler Gewaltexzesse auf deutschen U- und S-Bahnhöfen. Und das zu Recht. Wer andere grundlos und möglicherweise sogar nur aus reinem Spaß fast zu Tode prügelt, gehört weggesperrt. Und das sofort.

Aber das allein reicht nicht. Die Tat zeigt nach den ähnlichen Vorfällen in München, Berlin-Lichtenberg oder Nürnberg einmal mehr, daß sich friedfertige Bürger in der Öffentlichkeit nicht mehr sicher fühlen können. Videokameras mögen Taten aufzeichnen und Täter überführen. Schutz gegen solche Brutalo-Attacken bieten sie hingegen nicht. Die Präsenz von mehr Sicherheitspersonal ist notwendig. Möglichst schnell.

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