© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/11 22. April 2011

Meldungen

„Fachkräftemangel“ nur Zuwanderungsargument

BERLIN. Der Arbeitsmarktforscher Karl Brenke sieht trotz Konjunkturaufschwung derzeit keinen Fachkräftemangel in Deutschland. „Bei der Lohnentwicklung in Deutschland kann ich nicht sehen, daß wir irgendwo eine ausgeprägte Knappheit an Arbeitskräften hätten“, erklärte der Experte vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Magazin Technology Review (4/11). 2005 bis 2010 hätten Ingenieure Lohnerhöhungen von unter zwei Prozent pro Jahr gehabt. „Die Unternehmerverbände bringen gern den angeblichen Fachkräftemangel ins Spiel, um die Zuwanderungshürden herabzusetzen. Derzeit muß ein Arbeitnehmer aus einem Nicht-EU-Staat einen Arbeitsvertrag mit einem Brutto-Jahresgehalt von mindestens 66.000 Euro nachweisen, um in Deutschland dauerhaft arbeiten zu können. Diskutiert wird, diese Schwelle auf 40.000 Euro zu senken“, so Brenke. Offenbar wolle man auch Bereiche mittlerer Qualifikation durch Zuwanderer besetzen. „Warum um Himmels Willen wird der riesige europäische Arbeitsmarkt direkt vor unserer Tür nicht erschlossen? Da gibt es solche Einkommensgrenzen nicht.“ (fis)

 

„Silbermünzen“ künftig aus Kupfer und Nickel

BERLIN. Wegen des gestiegenen Silberpreises sind neue Zehn-Euro-Münzen nicht mehr als Krisenvorsorge interessant. Beginnend mit der Gedenkmünze „125 Jahre Automobil“ werden Münzen in Normalprägung nun aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt, teilte das Bundesfinanzministerium mit. Spiegelglanz-Münzen werden weiter aus einer Silberlegierung (625 Silber/375 Kupfer) geprägt. Diese Münzen würden aber zu einem über dem Nennwert liegenden Preis (etwa 15 Euro) veräußert. Bis 2010 bestanden Zehn-Euro-Silbermünzen noch aus „925/1000 Silber“. (fis)

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