© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/11 08. April 2011

Meldungen

Bundeswehr droht radikale Kürzung

Hamburg. Der Bundeswehr drohen offenbar radikalere Einschnitte als bislang geplant. Nach Berechnungen des Verteidigungsministeriums reicht das zur Verfügung stehende Geld künftig nur noch für 158.000 Soldaten und nicht für bislang geplante 185.000, berichtet der Spiegel. Die bislang angenommenen Einsparpotentiale seien „systematisch überschätzt“ worden, zitiert das Magazin aus einem internen Papier. Der Deutsche Bundeswehrverband reagierte alarmiert und warnte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) davor, die Bundeswehr noch stärker zu verkleinern als von seinem Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geplant. „Ich kann vor einer weiteren Reduzierung nur warnen. 180.000 bis 185.000 Soldaten sind das Minimum, auch um Deutschlands internationalen Verpflichtungen gerecht werden zu können“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Ulrich Kirsch,  der Mitteldeutschen Zeitung. Er äußerte sich zudem besorgt über die Nachwuchslage der Bundeswehr. Zum Stichtag 4. April hätten sich lediglich 1.494 Männer für den freiwilligen Wehrdienst gemeldet. „Das ist eine klägliche Zahl“, sagte Kirsch. Wer den Rekrutierungsbedarf decken wolle, der müsse mehr tun. (ms)

 

Zahl der Ausländer in Deutschland steigt

WIESBADEN. Die Zahl der Ausländer in Deutschland ist im vergangenen Jahr erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen. Ende 2010 lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 6,75 Millionen Personen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland. Gegenüber 2009 ist die ausländische Bevölkerung um rund 58.800 Personen gestiegen (plus 0,9 Prozent), teilten die Statistiker auf Basis der Daten des Ausländerzentralregisters mit. Ursache für den Anstieg der Zahl der Ausländer war vor allem die erhöhte Zuwanderung und nicht etwa ein Rückgang der Abwanderung. Im Laufe des Jahres 2010 sind 472.100 Ausländer nach Deutschland zugezogen oder wurden hier geboren. Im Vergleich zu 2009 waren das 59.700 Personen mehr. Gleichzeitig haben 300.700 Ausländer das Land verlassen oder sind verstorben, rund 11.300 weniger als im Vorjahr. Ungefähr 112.500 Personen sind aus anderen Gründen, etwa durch Einbürgerung, nicht mehr im Ausländerzentralregister erfaßt worden, das sind knapp 20.700 weniger als 2009. Der stärkste Rückgang  war bei der türkischen Bevölkerung zu beobachten. Ihre Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 28.600 Personen verringert (minus 1,7 Prozent) und lag Ende 2010 bei 1,63 Millionen. Seit dem Höchststand im Jahr 1998 mit 2,1 Millionen türkischen Staatsangehörigen sinkt ihre Zahl durch Einbürgerungen, Fortzüge und Sterbefälle kontinuierlich. (ms)

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