© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/11 25. März 2011

Meldungen

Drehbuch ohne Migranten: Barnaby-Produzent gefeuert

LONDON. Der englische Fernsehsender ITV1 hat den Produzenten der Krimi-Reihe „Inspector Barnaby“, Brian True-May, suspendiert, weil er in der Serie keine ethnischen Minderheiten zeigen will.  True-May hatte in einem Interview mit der Fernsehzeitschrift Radio Times gesagt, die Serie würde mit Ausländern nicht funktionieren: „Wir zeigen ganz einfach keine ethnischen Minderheiten, weil es dann kein englisches Dorf mehr wäre. Wir sind die letzte Bastion des Englischen, und ich möchte, daß das so bleibt.“ Der Sender ITV, der die Serie in Großbritannien ausstrahlt, zeigte sich „erschüttert und entsetzt“. (ho)

Sushi-Karikatur: „Berliner Zeitung“ entschuldigt sich

Berlin. Die Berliner Zeitung und ihr Karikaturist Thomas Plaßmann haben sich bei ihren Lesern entschuldigt. Am Tag nach dem Erdbeben in Japan war in der Zeitung eine Karikatur erschienen, die eine Sushirolle mit Trauerflor zeigt. Darüber hatten sich zahlreiche Leser beschwert. „Pietät hat einen höheren Stellenwert als Pressefreiheit“, schrieb einer empört. Ein anderer klagte über eine Verhöhnung der Opfer. Karikaturist Plaßmann teilte den Lesern in ungewöhnlich drastischen Worten seine Bestürzung mit: „Ich bin irritiert, es tut mir leid, und ich kann hiermit nur mein größtes Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, daß ein Teil der Leserschaft die Intention nicht nachvollziehen konnte.“ (rg)

Linkspartei unzufrieden mit TV-Berichten über Antifa

leipzig. Berichte des  Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) sorgen in Sachsen für Unmut. Der MDR hatte im Februar gezeigt, wie linksradikale Gewalttäter in Dresden bei einer Antifa-Kundgebung eine Polizeikette durchbrechen. Die Gewalttäter prügelten äußerst brutal auf die Beamten ein. Diese Szene wurde mehrfach vom MDR ausgestrahlt. Die Linkspartei-Abgeordnete Julia Bonk hält das wiederholte Zeigen solcher Fernsehbilder jedoch für „tendenziöse Berichterstattung“ und will, daß die Senderverantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Laut Bild  plant die Linkspartei den Rundfunkrat des MDR anzurufen, um den öffentlich-rechtlichen Sender zu maßregeln. (rg)