© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/11 18. März 2011

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Afrikas Exodus“, JF 11/11

Grenzen dicht und Geldhahn zu

Die übers Mittelmeer drängenden Libyer, Tunesier, Ägypter und anderen Nord-afrikaner sind keine politisch Verfolgten im Sinne des Asylrechts, sondern Wirtschaftsmigranten. Statt sich um Wiederaufbau und Demokratisierung ihrer Heimatländer zu kümmern, wählen die zumeist jungen Leute den Weg in unsere soziale Hängematte. Sie werden von kriminellen Schleuserbanden für viel Geld und mit falschen Versprechungen an Europas Küsten verfrachtet. Ihr Hauptziel aber ist Deutschland, die „Sozialstation der ganzen Welt“. Wenn Politiker von SPD und Grünen jetzt lautstark fordern, Zehntausende Nordafrikaner aufzunehmen, so belohnen sie indirekt die Schleuser und locken noch mehr Unzufriedene aus der Maghreb-Zone ins dicht besiedelte und hoch verschuldete Deutschland. Wie lange können und wollen wir uns solch zweifelhaftes Gutmenschentum noch leisten?

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit leben in Deutschland 1,246 Millionen Ausländer, die keinen deutschen Paß haben und auch nicht als Flüchtlinge anerkannt sind, ganz offiziell von Transferleistungen. Statistisch gesehen kostet ein einziger Hartz-IV-Empfänger die Steuerzahler pro Monat 1.003 Euro. Wir müssen also jeden Monat für Zuwanderer 1,25 Milliarden Euro an Sozialhilfe zahlen. Derzeit sind etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung in Deutschland Einwanderer, rund vierzig Prozent von ihnen beziehen Hartz-IV. Angesichts dieser Tatsachen kann es nur eine Antwort geben: Grenzen dicht und Geldhahn zu!

Herbert Rauter, Bad Herrenalb

 

 

Zu: „Wahnsinn mit Methode“ von Harald Ströhlein, JF 11/11

Schlecht für Umwelt und Haushalt

Der mit Verweis auf EU-Vorgaben eingeführte E10-Kraftstoff hat eine geringere Leistung und führt zu einem höheren Kraftstoffverbrauch von mindestens drei Prozent. Wie soll er da der Umwelt dienen? Zudem sind die Produktionskosten für E10 höher als bei bisherigem Kraftstoff. Um Zahlen zu nennen: Ein Verbrauch von acht Litern auf 100 km ergibt bei einem Spritpreis von 1,50 Euro/Liter eine Summe von 12 Euro. Addieren wir die drei Prozent durch E10-Betankung hinzu, kosten 100 km 12,36 Euro. Während hierdurch zumindest die Einnahmen an der Mineralölsteuer steigen, würden diese durch die Entwicklung kraftstoffsparender Automobile gemindert. Ein Verbrauch von nur sechs Litern Benzin auf 100 km würde zu recht erheblichen Einbußen bei der Mineralölsteuer führen.

Wolfgang Lau, Rochlitz

 

 

Zu: „Ackerboden im Ausverkauf“ von Harald Sröhlein, JF 9/11

Eine Schande für Europa

Der Bürger weigert sich, E10 zu tanken; ein kluges Verhalten, denn „Klimaschutz“ ist eine verlogene Begründung. In allen Pflanzen wird natürlich vorübergehend CO2 gespeichert, das ist unabhängig von deren späterer Verwendung. Wenn aus Getreide Brot anstatt Ethanol hergestellt wird, dann muß das ebenfalls dem „Klimaschutz“ dienen (wenn man überhaupt an die Möglichkeit des „Klimaschutzes“ glaubt). Die Umsetzung des E10-Programms würde drei Millionen Tonnen Ethanol erfordern. Hierzu werden zehn Millionen Tonnen Getreide benötigt, was etwa 25 Prozent der Getreideernte bei uns entspricht. Man könnte damit rund zehn Millionen Menschen ernähren. Die Verwendung von landwirtschaftlichen Produkten zu energetischen Zwecken auf einer Erde mit Nahrungsmittelknappheit führt zu Preissteigerungen und ist eine Verhöhnung der wirklich Armen. Das E10-Programm mag vielleicht die „Gutmenschen“ erfreuen, aber es ist eine Schande für das christliche Europa.

Dr. Lutz Niemann, Holzkirchen

 

 

Zu: „Türkischer Honig“ von Thorsten Hinz, JF 10/11

Mit Koran keine Integration

Erdogan forderte von Deutschland wieder einmal die Menschenrechte ein, die er in seinem eigenen Land mit Füßen tritt. Wer, wie schon 2008 in Köln, zu den Provokationen, widersinnigen Forderungen und Faktenverdrehungen Erdogans jubelnd seine Zustimmung bekundet, muß sich nicht wundern, wenn sich die Vorbehalte gegen Türken zunehmend mehren. Wessen Rechtsgrundlage der Koran ist, will keine wirkliche Integration anstreben.

Gisela Recki, Troisdorf

 

 

Zu: „‘Ihr seid meine Staatsbürger’“ von Henning Hoffgaard, JF 10/´11

Hoffnung durch Friedrich

So nicht! Das ist bereits eine Frechheit, wie sich ein Ministerpräsident aus einem fremden Land in die Angelegenheiten Deutschlands einzumischen wagt. Doch die CDU scheint abgetaucht. Eigentlich wäre es ihre Aufgabe gewesen, hier Widerspruch anzumelden. Wenigstens die Berufung des neuen Innenministers Hans-Peter Friedrich scheint ein Glücksumstand zu sein. Seine ersten Äußerungen gegen die Islamisierung unseres Landes lassen hoffen.

J.F. Wilhelm Hörnicke, Eschborn / Taunus

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die Leere nach dem Rücktritt“, JF 10/11

Verteidiger mit verquerem Urteil

Ich bin Dr. phil. und immer noch sehr stolz auf meine Dissertation, die ich vor 40 Jahren – finanziell kärglich über Wasser gehalten als schlecht bezahlte wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni und Tutor und Heimleiter in einem Studentenwohnheim – nach jahrelangen Forschungen dann am Ende neben dem Beruf auf einer ganz normalen Schreibmaschine ins reine getippt habe. Wie es sich gehört, bringt meine Dissertation neue Erkenntnisse und hat einen roten Faden. Das ist wohl immer noch der Normalfall. Um so mehr ärgere ich mich zusammen mit allen anderen redlichen Doktoranden, daß immer mehr Schindluder mit dem Doktortitel getrieben wird. Die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Denken ist wohl vielen beim ideologischen Höhenflug abhanden gekommen. Auch soll so manche „Dissertation“ aus dem sozialistischen Machtbereich bloße kommunistische Propaganda sein. Nach dem Abitur für alle kommt nun wohl der „Doktor“ für alle im Zuge der „Bildungsgerechtigkeit“.

Es ist ein Skandal, daß zahlreiche Volksvertreter und diverse „Fans“ diesen Lügenbaron immer noch über den grünen Klee loben und sogar „Pro-Guttenberg-Demonstrationen“ organisieren, als sei sein gigantischer Betrug bloß ein Kavaliersdelikt oder er nur ein weiteres Opfer medialer Hatz. Diese verquere Einstellung läßt Rückschlüsse auf das Urteilsvermögen der betreffenden Personen zu. Als Positivum wird oft des smarten Freiherrn angeblich gute Arbeit als Minister genannt. Was seine Personalführung anlangt, so wissen wir sie spätestens seit seinem Bild-hörigen Vorgehen in Sachen Gorch Fock einzuschätzen.

Dr. Reinhard Böhler, Lauf

 

Schulterschluß mit Rot-Grün

Wie kommt die JF dazu, dem Thema Guttenberg vier Seiten zu widmen? Welche Freude für jene Ultralinken, die das losgetreten haben und jetzt Zeit und Geld für die anstehenden Wahlen zu nutzen wissen, weil ihre politischen Gegner mit Wonne das falsche Pferd reiten. Dabei brennt uns anderes unter den Nägeln. So muß sich der neue Innenminister Friedrich entschuldigen, weil er ausspricht, was den meisten Deutschen auf der Seele liegt? Einer, der getreu seinem Amtseid Schaden vom deutschen Volk fernhalten will, wird zurückgepfiffen und damit erniedrigt? Das ist die große Leere und nicht das Plagiat einer Dissertation.

Dietlinde Bonnlander, Imst / Österreich

 

Unfaire und unsachliche Artikel

Als neuer Leser dieser Zeitung war ich von dieser Berichterstattung in der Kampagne gegen den Ex-Minister zu Guttenberg tief enttäuscht. Alle hier verwendeten Schimpfwörter – nichts anderes sind die Anwürfe eines Blenders, Betrügers, Hochstaplers, Plagiators etc. – habe ich von der grünen und roten Hetzfront auch vernommen. Daß Sie ebenso in die unterste Schublade greifen und damit einen nahtlosen Schulterschluß mit den Grünen und Linken herstellen, ist mindestens ebenso beschämend wie die Entgleisungen des CSU-Politikers. Von fairer Kritik oder sachlicher Berichterstattung kann hier nicht mehr die Rede sein. Die Kampagne von Ultralinken und der JUNGEN FREIHEIT geht zu weit. Die Menschenwürde wird verletzt.

Josef Kargl, Wenzenbach

 

 

Zu: „Mehr Schein als Sein“ von Thorsten Hinz, JF 10/11

Als Atlantiker auch „embedded“

Thorsten Hinz hat einmal mehr mit der ihm eigenen Geistesschärfe einen aktuellen Gegenstand behandelt: Karl-Theodor zu Guttenberg. Dabei hat er einen Aspekt herausgearbeitet, der sonst kaum genannt wurde: Guttenbergs Vernetzung als sogenannter Atlantiker. Insofern waren seine Verpflichtungen „embedded“. Vielleicht ist das auch einer der Gründe für seine unermüdliche Verteidigung durch die Springer-Presse.

Jörg Reinwein, Frankfurt am Main

 

Landesverrat von „KT“ senior

In ihren Heiligsprechungen (wie in ihren Verdammungen) geht die JF bisweilen seltsame Wege. Unbestritten sind konservative Stellungnahmen von großer Folgerichtigkeit aus der letzten Lebenszeit des Freiherrn Karl Theodor zu Guttenberg senior, wie die Stellungnahme gegen die Ostverträge. Es sollte aber nicht übersehen werden, daß derselbe Mann, als Offizier in britische Kriegsgefangenschaft geraten, sich von dem pathologischen Deutschenhasser und lügenhaften Greuelpropagandisten Sefton Delmer für dessen Soldatensender Calais einspannen ließ. Ein klarer Fall von Landesverrat im Kriege! Damit war jegliche Vorbildfunktion für die Zukunft verspielt.

Ernst S. von Heydebrand, Vallendar

 

 

Zu: „Das geblendete Bürgertum“ von Konrad Adam, JF 10/11

Guttenbergs falsches Prädikat

Das ganze Unglück bei der Bewertung der Doktorarbeit (mit allen ihren politischen Folgen) rührt meines Erachtens nur daher, daß der Universität Bayreuth statt eines wohl angezeigten „summa cum fraude“ der unverzeihliche Schreibfehler „summa cum laude“ unterlaufen ist.

Gunter Wigand, Karben

 

„Klüngel“ und „Geschmäckle“

Das juristische „Prädikatsexamen“ des Herrn Guttenberg hat die Note „befriedigend“ aufgewiesen, die normalerweise nicht zu einer Promotion berechtigt. Medienberichte wiesen auf eine Förderung von rund 750.000 Euro der Universität Bayreuth durch die Rhön-Klinikum AG in einem Zeitraum hin, als Guttenberg – als Vertreter seiner rund ein Viertel der Anteile besitzenden Familie – dem Aufsichtsrat des Unternehmens angehörte. Im Ländle nennt man so was wohl mindestens ein „Gschmäckle“. In Köln hieße das wohl verniedlichend „Klüngel“.

Gerolf Kurowski, Burgwedel

 

 

Zu: „Der Elf-Billionen-Wahnsinn“ von Klaus Peter Krause, JF 10/11

Öko-sozialistische Phantasien

Der Beitrag kommentiert kenntnisreich den „Elf-Billionen-Wahnsinn“. Wenn man die Vorstellungen der EU-Klimaschutzkommissarin auf Deutschland übertragen wollte, könnte man das personalisieren auf Umweltminister Röttgen und folgende Rechnung aufmachen: 3,5 Cent Öko-Abgabe aufgrund des EEG pro Kilowattstunde machen bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden zusätzliche 122,50 Euro pro Jahr, zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer natürlich. Schämt sich Herr Röttgen eigentlich nicht, Rentner, alleinerziehende Mütter und Hartz-IV-Empfänger jährlich mit 145 Euro für öko-sozialistische Phantasien abzuzocken?

Jochen P. Kramer, Hamburg

 

 

Zu: „... aus aller Ordnung fallend“ von Michael Vetter, JF 10/11

Korrekturen am Kleist-Bild

Der Vorwurf, „daß eine Kleist-Bibliographie fehlt“, trifft so nicht zu. Sie liegt als Teil 1 (bis 1990) mit weit über 1.000 Seiten seit 2007 vor (herausgegeben von Günther Emig unter meiner Mithilfe, Heilbronn). Die folgenden Jahre sind ebenfalls bereits in entsprechenden Bänden von Emig aufbereitet. Zu den Autorennamen: „Blamberg“ heißt Blamberger, „Michalzek“ heißt Michalzik.

Daß in der gegenwärtigen Forschung „um den preußischen Patrioten“ ein „Bogen“ gemacht wird, kann ich so nicht empfinden. Kleists Beteiligung am antinapoleonischen Widerstandskampf ist so unübersehbar, daß kein Biograph ihn verschweigen kann. Genaueres ist bei Kittler („Die Geburt des Partisanen aus dem Geist der Poesie“) nachzulesen.

Dr. Arno Pielenz, Cottbus

 

 

Zu: „Schuldige und Minderbelastete“ von Ekkehard Zimmermann, JF 10/11

Internierung kein Massenschicksal

Einer zentralen Aussage des oben genannten Beitrags ist zu widersprechen. Dort heißt es mit Bezug auf das Ende des Zweiten Weltkrieges: „Von Beginn an ist die Internierung ein Massenschicksal gewesen.“ Als Zeitzeuge, geboren 1931, kann ich nur sagen: Niemand von unseren Verwandten, von unseren Bekannten nah und fern, von unseren Nachbarn in Gauting und ab Juni 1945 in München wurde interniert. Es gab Internierungen, aber nicht als Massenschicksal.

Prof. Dr. jur. Konrad Löw, Baierbrunn

 

 

Zu: „Mit Friedensgebeten gegen Thilo Sarrazin“ von Christian Dorn, JF 9/11

Halberstadt ist keine feste Burg

Wir kennen das Lied von Luther: Eine feste Burg ist unser Gott. Das sollte auch für die Kirche und den Halberstädter Dom eine Aussage und Aufgabe sein, ist aber leider nur eine große Sehnsucht geworden. Für niederen Sinn, so Ernst Moritz Arndt, ist der Himmel zu hoch.

Wolfgang Lehmann, Lübben

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