© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/11 11. März 2011

Bio-Benzin E10
Streik an der Zapfsäule
von Michael Manns

Es ist ein Trauerspiel, wie der deutsche Autofahrer von der Politik vorgeführt wird. Die Eurokraten in Brüssel, jene Weltmeister im Dilettieren, haben eine Verordnung beschlossen: Ein neues Benzin muß her, das E10. Warum? Der sei gut für die Umwelt. Artig reagierte die deutsche Politik fellachenartig auf die Brüsseler Vorgaben. So trat heimlich, still und leise um die Jahreswende das Gesetz für den neuen Biosprit in Kraft.

Doch der deutsche Verbraucher wehrt sich und meidet den ethanolhaltigen Kraftstoff wie die Pest. Folge des Streiks an der Zapfsäule: Überproduktion, die Raffinerien müssen die E10-Produktion drosseln. Ein erster Erfolg des mündigen Autofahrers. Ob das zum Kurswechsel in der Politik führt, ist sehr fraglich. Dafür werden nun für teures Geld die Werbetrommeln gerührt. Dem störrischen Autofahrer muß eingehämmert werden, was gut für ihn ist. Vornehm wird es dann heißen, das Problem müsse „besser kommuniziert“ werden. Und es wird mit weiterer Abzocke gedroht, um den widerborstigen Untertan zu brechen: Werden die E10-Vorgaben nicht eingehalten, drohen Strafzahlungen. Dann könnte der Sprit zwei Cent teurer werden.

Die Autofahrer sollten tapfer bleiben und die Tage des Sprit-Zorns ausrufen: Weg mit dem E10! Und wenn der Politik die ganze Richtung nicht paßt, dann soll sie sich ein anderes Auto-Volk wählen.

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