© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/11 04. März 2011

Meldungen

Obamas Kehrtwende bei der  Homoehe

Washington. Die Obama-Administration hat in der Familien- und Rechtspolitik eine politische Kehrtwende vollzogen. Stützte die US-Regierung bis dato den aus dem Jahr 1996 stammenden „Defense of Marriage Act“, der die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen auf Bundesebene untersagte, so hält sie ihn nun verfassungswidrig. Dies bestätigte Justizminister Eric Holder in der vergangenen Woche. Holder zufolge hat sich die „juristische Landkarte“ in den letzten fünfzehn Jahren derart rasant verändert, daß es nun keine „nachvollziehbaren Argumente“ mehr dafür gäbe, homosexuellen Paaren die Rechte zu verwehren, die heterosexuellen Paaren zugestanden würden. Während demokratische Politiker den Schritt begrüßten, kritisierte der republikanische Vorsitzende des Rechtsausschusses des Abgeordnetenhauses, Lamar Smith, die „Politisierung“ der Justiz und sprach von einem „verantwortungslosen“ Schritt. (ctw)

 

Ägypten: Koptische Klöster in Bedrängnis

Kairo. Mehr als 2.000 Kopten haben auf dem Tahrir-Platz in Kairo gegen die zunehmende Gewalt gegen die christliche Minderheit demonstriert. Seit dem revolutionären Umsturz in Ägypten sind vor allem die entlegenen koptischen Klöster mit ihren kostbaren Kunstgegenständen und Texten Ziel von Überfällen. Bar jeden staatlichen Schutzes – die abgestellten Wachsoldaten hatten sich früh abgesetzt – griffen die Klöster St. Boula am Roten Meer und St. Bishoy im Wadi al-Natroun, zum Selbstschutz und bauten „illegale“ Schutzzäune. Diese wurden vergangene Woche bei Einsätzen der ägyptischen Armee gegen den Protest der Kopten geschliffen. Unter Waffeneinsatz wurden mehrere Mönche verletzt. Kirchenvertrter verurteilten die „exzessive Gewalt“ der Armee und beklagten die Schutzlosigkeit der Klöster. (ctw)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen