© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/11 25. Februar 2011

Meldungen

Österreich: Finanzsorgen beim Pensionssystem

WIEN. Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat vor einem drastischen Anstieg der Ausgaben für das österreichische Pensionssystem gewarnt. Ein realistischstes Szenario sei, daß sich die Ausgaben der Altersversicherung von 11,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2009 bis 2050 auf fast 15 Prozent ansteigen werden. Der Zuschuß des Bundes werde sich von 2,8 auf etwa sechs Prozent mehr als verdoppeln, erklärte IHS-Chef Bernhard Felderer vergangene Woche. Der Hauptgrund für den zunehmenden Finanzbedarf sei, daß die steigende Lebenserwartung nicht mit einem höheren Renteneintrittsalter einhergehe, erläuterte IHS-Experte Ulrich Schuh. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter stagniere trotz der Reformregelungen bei 59 Jahren für Männer und 57 für Frauen. Dies sei ein „bedrohliches Signal“, verschärft durch eine „tickende Zeitbombe“, denn die Zahl der 55- bis 65jährigen werde von derzeit einer Million schon 2020 auf 1,3 Millionen anwachsen, so Schuh. Notwendig sei eine Anhebung des Pensionsalters um fünf bis sechs Jahre, forderte Felderer. Derzeit können Frauen mit 40 Beitragsjahren ab 55 abschlagsfrei in Rente gehen, Männer mit 45 Beitragsjahren dürfen dies mit 60 Jahren. (fis)

 

Krise: „Geld allein kann kein Geld verdienen“

JENA. Der liberale Ökonom Andreas Freytag hat den 2008 installierten Rettungsschirm für marode deutsche Banken kritisiert. „Ich halte den Weg für bedenklich, weil die Milliarden Euro Sicherheiten auch die Frage aufwerfen, wie es um die Stabilität des Geldwertes bestellt ist. Die Verwerfungen auf dem Finanzsektor haben jedenfalls gezeigt, daß Teile der Finanzindustrie nicht angemessen reguliert und beaufsichtigt waren“, erklärte der Wirtschaftsprofessor von der Universität Jena in der Ostthüringer Zeitung. „Da ist fundamentales Wissen abhanden gekommen: Geld allein kann kein Geld verdienen, sondern man verdient erst, wenn Geld investiert wird“, erläuterte Freytag. „Da es aufgrund der globalen Vernetzung große Ansteckungsgefahren gibt, kann eine überzeugende Lösung nur in einer grenzüberschreitenden Regulierung bestehen.“ (fis)

 

Zahl der Woche

Auf 2,15 Millionen Hektar (gut 18 Prozent der deutschen Ackerfläche) wurden 2010 Rohstoffpflanzen für die überwiegend energetische Nutzung angebaut. Spitzenreiter war mit 940.000 Hektar der Raps, der für Biodiesel und Pflanzenöl verwendet wird.

Quelle: www.bio-energie.de 

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