© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/11 25. Februar 2011

Meldungen

Moskau warnt  vor Flächenbrand

Moskau. In Anbetracht der dramatischen Entwicklungen in der arabischen Welt hat Rußlands Präsident Dmitri Medwedew vor der Gefahr eines jahrzehntelangen islamistischen Flächenbrandes gewarnt. Man müsse dieser „Wahrheit ins Auge sehen“, erklärte er und verwies explizit auf die islamistischen Attentäter von Anschlägen im Nordkaukasus, gegen die man mit aller Härte vorgehen werde. Ebenso wie die Europäische Union fürchtet Moskau nicht allein die Machtübernahme religiöser Extremisten im Nahen Osten, die auf die islamisch geprägten Länder der ehemaligen Sowjetunion überspringen könnte, sondern ebenso hohe wirtschaftliche Einbußen. Doch während für die EU eher die Aufnahme von Flüchtlingen und Öllieferungen im Fokus stehen, fürchtet Moskau, so im Fall Libyen, um milliardenschwere Rüstungsgeschäfte. (ctw)

 

Europa soll die eigenen Interessen vertreten

BRÜSSEL/WIEN. Die FPÖ hat eine grundlegende Änderung der Politik der EU zur arabischen Welt gefordert. „Das Hin- und Herlavieren der letzten Jahre muß ein Ende haben. Die EU muß sich ihrer Grundsätze besinnen und auf Realismus setzen“, erklärte der FPÖ-Europaabgeordnete Andreas Mölzer. „Es reicht nicht aus, wenn in Krisenfällen die EU großzügig das Scheckbuch zückt. Vielmehr müssen die eigenen Interessen vertreten werden und nicht jene der USA“, meinte das Mitglied des auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments. „Allen voran geht es bei den Beziehungen zu Nord-afrika um die Bekämpfung der illegalen Massenzuwanderung, aber auch um die Sicherung der Energieversorgung Europas.“ (fis)

 

Indien: Gewalt gegen Christen verharmlost

BANGALORE. Mehrere zehntausend Christen haben in Bangalore gegen die Verharmlosung antichristlicher Gewalt durch die Regierung des indischen Bundesstaates Karnataka protestiert. Die Demonstranten kritisierten einen Regierungsbericht über die Anschläge fundamentalistischer Hindu-Gruppen auf mehr als 20 christliche Kirchen im Jahre 2008. Sie verlangten die Rücknahme des Berichtes und eine unabhängige Untersuchungskommission. Der Bericht war zu dem Ergebnis gekommen, daß die Gewalt gegen die christliche Minderheit keinen religiösen Hintergrund habe, sondern von Kriminellen ausgegangen sei. Zudem wurde den Christen Mitschuld unterstellt, weil in einigen Regionen Hindus zum Christentum konvertiert seien. Dessen ungeachtet rief der Erzbischof Bangalores, Bernard Moras, die Christen auf, „ihren Glauben kühn zu bekennen“. Knapp zwei Prozent der 53 Millionen Bewohner Karnatakas sind Christen, 84 Prozent Hindus, rund 14 Prozent Moslems. (cs)

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