© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/11 25. Februar 2011

Lesereinspruch
Zu: „Glücksgefühle“ von Birgit Kelle (JF 8/11)
Maike Grimm, München

Seit langem bekomme ich Depressionen und Wutanfälle, wenn ich Artikel wie diesen lese, denn ich gehöre zwar fast ganz in diese Kategorie (bin weiblich, 28, zur Zeit im Staatsexamen, lebe seit vielen Jahren unverheiratet und ohne Kinder mit meinem Freund zusammen), fühle mich aber überhaupt nicht wahrgenommen. Und ich bin nicht allein, denn ich kenne so viele junge, sehr gebildete Frauen in meinem Alter, die sich nicht aus „ständig beschworenem Egoismus heraus gegen Kinder und für die Karriere“ entscheiden. Nein, wir können nicht anders!

Ich bin sehr unglücklich darüber, noch keine Kinder zu haben, aber mein Freund und ich finanzieren unser Studium durch anstrengende Jobs selbst. Ich kenne tolle, liebenswerte, kinderliebende, intelligente und gebildete Frauen, die die Hoffnung auf ein Kind aufgegeben haben, weil sie nicht den passenden Mann gefunden haben und in ihrem stressigen Job auch keinen kennenlernen.

Diese Frauen sind nicht egoistisch, sondern in ihrer Trauer über ihre Kinderlosigkeit zu bedauern.

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