© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/11 18. Februar 2011
Kinder und Glück In Deutschland werden immer weniger Kinder geboren. Eine am Montag vorgestellte Forsa-Umfrage des im Auftrag der Zeitschriften Eltern family und Eltern ist den Ursachen auf den Grund gegangen. Demnach möchten 39 Prozent der Kinderlosen „auf jeden Fall“ und weitere 27 Prozent „vielleicht“ Kinder haben. Unter den 25- bis 29jährigen wünschen sich noch 86 Prozent Nachwuchs (davon 58 Prozent „auf jeden Fall“ und 28 Prozent „vielleicht“), bei den über 40jährigen sind es noch 36 Prozent (14 Prozent „auf jeden Fall“, 22 Prozent „vielleicht“). Auffällig ist dabei ein etwas stärkerer Kinderwunsch in den östlichen Bundesländern: 48 Prozent der Befragten möchten hier „auf jeden Fall“ Kinder haben, in Westdeutschland sind es nur 38 Prozent. Die Soziologin am Bundesamt für Bevölkerungsstudie, Kerstin
Ruckdeschel, machte für den mangelnden Wunsch „eher egoistische Gründe“ aus. So
ermittelte die Studie als wichtigsten Grund für einen fehlenden Kinderwunsch,
daß viele Menschen „auch ohne Kind mit ihrem Leben zufrieden sind“ – 81 Prozent
der Befragten ohne Kinderwunsch seien dieser Ansicht. Danach folgen mit Offenbar seien vielen potentiellen Eltern nur die negativen Beispiele bekannt, beklagte die stellvertretende Eltern family-Chefredakteurin Claudia Greiner-Zwarg. Hinzu kommt laut Ruckdeschel eine „strukturelle Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft gegenüber der Familie“. Wenn sie zudem sehe, wie sich Familie in der Öffentlichkeit darstelle, „dann lasse ich lieber die Finger davon“. |