© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/11 11. Februar 2011

25.000 Tote ist die Untergrenze
Expertise widerspricht Historikergutachten / Neue Berichte über Tiefflieger
(JF)

Laut dem Einwohnermeldeamt der Stadt Dresden sind bei Kriegsende fast 200.000 Personen verschwunden. Gibt dieser Rückgang einen Hinweis auf die wahre Opferzahl des verheerenden Bombenangriffs auf Dresden?

Wenn es nach der Historikerkommission geht, dann nicht. Das 13köpfige Gremium hat die Zahlen des Einwohnermeldeamtes miteinander verglichen und ist zu der Auffassung gelangt, daß diese Herangehensweise bei der Recherche nicht weiterhelfe.

Dieser Vorgang ist typisch für die Arbeitsweise der Historikerkommission. Ronald Gläser hat in einer Expertise mehrere Schwachpunkte des Gutachtens zusammengetragen. Er kommt zu dem Ergebnis: „Wer an die Stichhaltigkeit dieses Gutachten glaubt, der tut dies nur, weil er daran glauben will.“ Die Zahl von 25.000 Toten sei vielmehr die Mindestzahl, nicht die Obergrenze.

Daß die Kommission sich die Fakten stets so zurechtgelegt hat, wie es ihr paßt, ist gut an der Tiefflieger-Frage abzulesen: Nicht nur deutsche Augenzeugen berichten von deren Angriffen. Auch die Alliierten haben in offiziellen Stellungnahmen bestätigt, daß Jagdflugzeuge den Auftrag hatten, das Chaos zu vergrößern. Die Studie präsentiert im Anhang bislang unveröffentlichte Augenzeugenberichte von Überlebenden, die diese Tieffliegerangriffe erlebt haben. Die Kommission hat solche und viele weitere Fakten ignoriert. Das vorliegende Heft stellt daher einen wichtigen Beitrag für die Debatte über die Aussagekraft des Dresdner Historikergutachtens dar. (JF)

Foto: Ronald Gläser: Dresden – Maximal 25.000 Tote?, Hamburg, 2011, broschiert, 72 Seiten, das Heft kann kostenfrei bei den Deutschen Konservativen e. V. unter info@konservative.de oder 040 / 299 44 01 bestellt werden

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