© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/11 11. Februar 2011

Linke Krawalle
Gegen die Gewöhnung
von Bodo Pfalzgraf

Wenn sich in Berlin eine Handvoll egomanischer Jugendlicher weigern, ein Haus zu räumen, ist das der Startschuß für Mai-Krawalle im Februar. Die 2.200 gewaltbereiten Linksextremisten der Hauptstadt erfreuen sich an der fehlenden Abgrenzung einer Reihe von Politikern aus SPD, Grünen und Linken.

Der Bezirksbürgermeister findet die Besetzer „pfiffig und kreativ“. Offenbar sind die einzigen, die Berlin und diesen Kiez mit einem urbanen Farbtupfer beglücken wollen, die Besetzer selbst. Der Kiez kann wohl nur interessant bleiben, wenn so tolle Typen dort wohnen.

Die Zeche zahlen Steuerzahler und Rechtsstaat. Allein der Polizeieinsatz mit Unterstützung aus der ganzen Republik wird so rund eine Million Euro kosten. Hinzu kommen im Nachgang Schäden von gut 1,5 Millionen Euro. Mehr als zum 1. Mai 2010. Die über 40 verletzten Polizisten runden das Chaos ab. Menschenverachtung pur – die „Fascho-Bullen“ haben es ja verdient. Welche Überraschung lauert hinter der nächsten verrammelten Tür? Doch in die bundesweite Medienwahrnehmung schleicht sich eine gefährliche Gewöhnung. Denn in der Hauptstadt der Chaoten ist doch ohnehin immer etwas los.

 

Bodo Pfalzgraf ist Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in Berlin

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