© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/11 28. Januar 2011

Meldungen

Streit um Denkmal für Helmut Kohl

DRESDEN. In Dresden droht ein aufkeimender Streit um ein geplantes Denkmal für Altkanzler Helmut Kohl zu einem Dauerbrenner zu werden. Während CDU und FDP im Rathaus der sächsischen Landeshauptstadt für ein Denkmal auf dem Neumarkt in der historischen Innenstadt eintreten, lehnen SPD, Grüne und Linkspartei das Vohaben ab. Helmut Kohl hatte am 19. Dezember 1989 vor mehreren zehntausend Menschen gesprochen und dabei den Satz gesagt: „Mein Ziel bleibt, wenn die geschichtliche Stunde es zuläßt, die Einheit unserer Nation.“ Die Rede gilt heute weithin als „Meilenstein“ auf dem Weg zur deutschen Einheit. Kritiker eines Kohl-Denkmals wie SPD-Frak­tionschef Peter Lames und die Grünen-Stadträtin Ulrike Hinz warnen unterdessen vor „Personenkult“ und „Geschichtsklitterung“. Nicht Kohl, sondern die Bürgerrechtler und die vielen mutigen Menschen hätten den Zusammenbruch des Regimes bewirkt, sagte Ulrike Hinz. Die SPD wolle nicht, daß Dresden die erste deutsche Stadt mit einem Kohl-Denkmal werde, erklärte Peter Lames. „Personenkult ist mit uns nicht zu machen.“ (tha)

 

Erneute Diskussion um Noftretete-Rückgabe

BERLIN. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz haben die erneute Forderung der  ägyptischen Altertümerverwaltung nach Rückgabe der berühmten Nofretete-Büste zurückgewiesen. Ägypten habe keine Rechtsansprüche, bekräftigte Neumann. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, erklärte, Nofretete sei „die beste Botschafterin Ägyptens in Berlin“. Die rund 3.400 Jahre alte Büste der ägyptischen Königin wurde 1912 bei Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft unter Leitung des Archäologen Ludwig Borchardt entdeckt und aufgrund einer sogenannten Fundteilung nach Berlin gebracht. Heute ist sie im Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel ausgestellt. Der Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung, Sahi Hawass, hatte bereits Anfang Januar in einem Schreiben an Parzinger zum wiederholten Mal die Rückgabe der Nofretete gefordert. Die Büste müsse ihrem „rechtmäßigen Besitzer“, dem „ägyptischen Volk“, zurückgegeben werden. (tha)

 

Joachim Gauck erhält Ludwig-Börne-Preis

FRANKFURT/MAIN. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck (71) erhält den diesjährigen Ludwig-Börne-Preis. Die Literaturauszeichnung wird seit 1993 für herausragende Leistungen im Bereich Essay, Kritik und Reportage verliehen. Verliehen bekommt Gauck die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung am 5. Juni in der Frankfurter Paulskirche, wie die Ludwig-Börne-Stiftung am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Über die Vergabe des Preises entscheidet traditionell ein einzelner, jährlich wechselnder Preisrichter, der vom Stiftungsvorstand ernannt wird. In diesem Jahr war es der ehemalige Kulturstaatsminister Michael Naumann. Er begründete seine Entscheidung damit, daß Gauck in seinen Reden und Schriften „den freiheitlichen Geist all jener in der ehemaligen DDR“ repräsentiere, die dem „repressiven Staat durch ihr politisches Engagement ein Ende bereiteten“. Gauck leitete von 1990 bis 2000 die Stasi-Unterlagenbehörde, die Akten des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR verwaltet und zugänglich macht. 2010 kandidierte er für das Amt des Bundespräsidenten.

 

Sprachpranger

mum

Name einer neuen Zeitschrift für Mütter, verlegt von der in Köln ansässigen Luna Media GmbH

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen