© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/10-01/11 24./31. Dezember 2010

Meldungen

Meinungsmacher des Jahres 2010

MÜNCHEN. Thilo Sarrazin (65) ist nach einer Rangliste des Nachrichtenmagazins Focus der wichtigste Meinungsmacher des Jahres 2010. Der Autor des Bestsellers „Deutschland schafft sich ab“ habe vorgerechnet, wohin „Jahrzehnte planloser Einwanderungspolitik das Land gebracht haben“. Von dem wochenlang bis heute an der Spitze der Bestsellerlisten stehenden Buch sind inzwischen 1,25 Millionen Exemplare gedruckt worden. Im Weihnachtsgeschäft sei es der Renner auf dem Sachbuchmarkt gewesen. Zu den weiteren „Debatten-Anzettlern“ rechnet Focus den Philosophen Peter Sloterdijk, die verstorbene Jugendrichterin Kirsten Heisig mit ihrem postum erschienenen Buch „Das Ende der Geduld“, Familienministerin Kristina Schröder, Hans-Olaf Henkel, Papst Benedikt XVI. sowie den Medienwissenschaftler Norbert Bolz. (tha)

 

Volksbund: Gedenkplatz im Internet für Kriegstote

BERLIN. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat einen Online-Gedenkplatz für die Kriegstoten eröffnet. Auf der Internetseite www.lichter-der-ewigkeit.de ist der Himmel über einer nächtlichen Landschaft zu sehen. Besucher können dort einzelne Sterne mit den Namen und den Lebensdaten von Gefallenen verknüpfen. Auch für Fotos und persönliche Gedanken von Trauernden ist Raum. Für jeden Eintrag wird eine Spende von mindestens einem Euro fällig. Wie der Volksbund mitteilte, kann in diesem virtuellen Sternenhimmel auch anderer Verstorbener gedacht werden. (tha)

 

Schadenersatz für Karikaturist Westergaard

AALBORG. Der dänische Zeichner Kurt Westergaard (70) hat von einem Gericht im Aalborg Schadenersatz in Höhe von umgerechnet rund 14.000 Euro zugesprochen bekommen. In dem Rechtsstreit ging es um die erneute Veröffentlichung seiner umstrittenen Mohammed-Karikaturen durch zwei Organisationen, die dafür nicht die Genehmigung hatten. Westergaard, der unter Polizeischutz an einem geheimen Ort lebt, habe sich davon gekränkt gefühlt, teilte der dänische Journalistenverband mit. (tha)

 

Kritik an Sperrung von Wikileaks-Seiten

BERLIN. Das Netzwerk Reporter ohne Grenzen (ROG) hat staatliche Maßnahmen kritisiert, mit denen der Zugang zu Internetseiten des Enthüllungsportals Wikileaks gesperrt wird. Die Zensurmaßnahmen seien „unverhältnismäßig“ und „verletzen das Recht auf Informationsfreiheit“, erklärte die Organisation vergangene Woche. Mit Online-Sperrungen will die US-Luftwaffe Soldaten und Angestellte der Armee daran hindern, die veröffentlichten Dokumente des Außenministeriums einzusehen. Nach Informationen des Wall Street Journal ließ die Air Force den Zugang zu mindestens 25 Internetseiten von Medien und Blogs blockieren. Damit seien unter anderem die Online-Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften wie The Guardian, Le Monde, Der Spiegel und El País ohne Sondergenehmigung nicht mehr von Computern des Militärs aus zugänglich. Bereits am 3. Dezember hatte die US-Regierung Bundesbehörden angewiesen, Beschäftigten nicht ohne Genehmigung den Zugriff auf die Dokumente von Arbeitscomputern aus zu erlauben. ROG zufolge ließen auch die chinesische und die thailändische Regierung den Zugang zu Wikileaks-Seiten blockieren.

 

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Name eines Mehrzweckraums für Schüler der Elisabethenschule im Frankfurter Nordend

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