© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/10-01/11 24./31. Dezember 2010

25 Jahre JF
Eine Zeitung macht Geschichte
Dieter Stein

Mit dieser Ausgabe beschließt die JUNGE FREIHEIT ihren 25. Jahrgang. Da die JF traditionell mit einer Weihnachts-/Neujahrs-Doppelnummer erscheint, ist dies auch die erste Ausgabe des Jahres 2011, das auch im Zeichen dieses Jubiläums stehen wird.  

Als die JUNGE FREIHEIT 1986 im südbadischen Freiburg im Breisgau als Schüler-/Studentenzeitung gegründet wurde, war nicht im Traum daran zu denken, daß daraus einmal eine ab 1994 in Berlin erscheinende Wochenzeitung werden würde. Eine Wochenzeitung, die inzwischen als etabliert angesehen werden kann und aus dem Meinungsspektrum des deutschen Blätterwaldes nicht mehr wegzudenken ist.

Man muß sich noch einmal in das Jahr 1986 zurückversetzen: Helmut Kohl im vierten Jahr seiner Kanzlerschaft, die Grünen am Anfang ihres Siegeszuges in die Mitte der Gesellschaft, und Deutschland sollte noch vier Jahre vom Eisernen Vorhang, Mauer und Todesstreifen durchtrennt sein. Wer für die deutsche Einheit eintrat, wurde im Osten eingesperrt, im Westen für politisch nicht zurechnungsfähig erklärt. Die Entscheidung, aus einem in der südbadischen Peripherie erscheinenden Monatsblatt eine professionelle Wochenzeitung aus der Hauptstadt zu machen, war bestimmt von der durch den Mauerfall am 9. November 1989 beflügelten Phantasie, daß Deutschland nicht nur seine staatliche Einheit, sondern auch seine politische und geistige Souveränität wiedergewinnen könnte.

Dem Ziel einer nationalen Regeneration und konservativen Renaissance hat sich die JF verschrieben – und ist damit ein Unikum in der deutschen Medienlandschaft. Daß sie in Zeiten des Niedergangs traditioneller Print-Titel jedes Jahr wächst, macht sie zusätzlich zu einem Ausnahmefall. Zumal erfolgreiche Zeitungsneugründungen äußerst selten, die Einstellung von Blättern – wie zuletzt des traditionsreichen Rheinischen Merkur – hingegen immer häufiger vorkommen.

Auch im Jahr 2010 ist die JF erneut gewachsen: Eine redaktionelle Erweiterung und optische Überarbeitung zum 1. Oktober wurde von den Lesern sehr gut angenommen. Noch nie lasen so viele Deutsche die JF wie im Dezember 2010. Die erste Ausgabe vom Juni 1986 erschien in einer Auflage von 400 per Hand gehefteten Exemplaren, heute verlassen wöchentlich bis zu 30.000 Exemplare die Zeitungsrotation und erreichen ihre Käufer per Post oder Kiosk.

Gegen riesige Widerstände haben wir uns durchgesetzt – dank enthusiastischer Leser, die an unsere Mission glauben und uns in vielen Jahren idealistisch unterstützt haben: durch ihr Abonnement und darüber hinaus als Förderer im Rahmen der Kommanditgesellschaft oder des Kreises „Freunde der JF“. Herzlichen Dank für Ihre Treue. Unser publizistischer Kampf geht weiter.

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