© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/10 17. Dezember 2010

Blick in die Medien
Klimawandelforscher scheuen die Debatte
Ronald Gläser

Vor einem Jahr hat die New York Times es abgelehnt, über die Fälschungen von Klimaforschern zu berichten, weil die Daten „geklaut“ seien. Bis heute wird Climategate von der NYT kleingeredet. Dabei kamen diese Daten von Wikileaks, deren Diplomatendepeschen die NYT jetzt sehr wohl veröffentlicht. In Deutschland sind wir ein Stück weiter. Es gibt ein Umdenken beim Thema Klimawandel, auch bei den großen Medienkonzernen. Gerade erst erschien der Focus mit der ketzerischen Titelgeschichte „Die globale Erwärmung ist gut für uns“.

Das war der erste Schock für die deutsche Sektion der globalen Klimaschützerallianz. Die Herrschaften hatten sich noch nicht ganz beruhigt, da kam ein Anruf von der Phoenix-Redaktion: Der Nachrichtenkanal suchte Experten, die an einer Diskussionsrunde zum Klimagipfel von Cancún teilnehmen. Weil auch Michael Limburg eingeladen worden ist, sagten „Klimaexperten“ reihenweise ab. Keiner traute sich, die Fakten mit einem ausgemachten Klimaskeptiker zu diskutieren.

Kein Wunder: In der Sendung am Donnerstag vor einer Woche knallte es gewaltig. Limburg beharrte darauf: „Es gibt keine vom Menschen verursachte Erderwärmung.“ Eine Attac-Aktivistin nannte ihn deswegen „extrem gefährlich“, warf ihm eine „nationalstaatliche Denke“ vor, weil er „wir Deutsche“ gesagt hat. „Wir sind alle Menschen und leben in einer Welt. Die komplette Weltwirtschaft hat sich dem Klimaschutz unterzuordnen.“ Limburg konterte, das Auslaufen des Kyoto-Protokolls sei „ein Glück für uns alle“.

So heftig sind die Meinungen bislang leider selten im deutschen Fernsehen aufeinandergeprallt. Auch zukünftig werden solche Sendungen wohl eine Rarität bleiben, da die „Klimaforscher“ die öffentliche Diskussion meiden wie der Teufel das Weihwasser. Stehen ihre Modellrechnungen doch auf so wackeligen Füßen, daß sie beim ersten Widerstand zusammenbrechen wie ein Kartenhaus.

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