© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/10 26. November 2010

Leserbriefe

Zu: „Die grüne Blase“ von Jürgen Liminski, JF 47/10

Das Ei der grünen Melonenpartei

Zweifelsohne genießt die grüne Melonenpartei die fast ungeteilte Sympathie unseres Medienkartells. Auch wenn die daraus resultierenden Umfrageergebnisse für die Grünen überzogen sein dürften, so zeigen doch die bisherigen Wahlergebnisse ein beständiges Ansteigen einer ursprünglich als Ansammlung alternativer Spinner belächelten politischen Gruppierung. Zunächst betont pazifistisch, vollzog sie unter ihrem „spiritus rector“ Joschka Fischer eine radikale Kehrtwende – vorbei waren die Zeiten, als sich der erstmalig zu ministerialen Ehren gekommene Berufsrevoluzzer Fischer vor dem Hessenparlament in Turnschuhen vom Fahrrad schwang. Die zu Amt und Würden gekommenen grünen Systemveränderer haben unserer Republik ihren Stempel aufgedrückt und mutieren unter freundlicher Assistenz der Bürgerlichen zur Volksentsorgungspartei. Ihre radikale Hinwendung zu uneingeschränkter Einwanderung und schrankenloser Überfremdung sichert ihnen mit medialem Segen das Votum wahlberechtigter Migranten.

Gerd Kresse, Lagesbüttel

 

 

Zu: „Sind wir eigentlich wahnsinnig?“ von Dieter Stein, JF 47/10

Charakteristische Torheiten

Jede Zeit und jedes Gesellschaftssystem bringt charakteristische Torheiten hervor, die unter der Rubrik „Wissenschaft“ laufen. In den kommunistischen Staaten war dies der geisttötende Marxismus-Leninismus, im Dritten Reich die anmaßende Rassenlehre und heute eben dieses „Gender Mainstreaming“. Im übrigen hat Nietzsche schon erkannt, daß der Irrsinn „bei einzelnen etwas Seltenes – aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel“ ist.      

Dr. Frank Armbruster, Ebringen bei Freiburg

 

 

Zur Skandal-Rede des BpB-Präsidenten Thomas Krüger, JF 47/10

Politischer Tiefschlaf der CDU

Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie diese einstmals seriöse Institution sich immer weiter von ihren Grundprinzipien der Toleranz und der politischen Ausgewogenheit entfernte und extrem linkslastig wurde. Die zuständigen politischen Aufsichtsgremien – Innenministerium und Kuratorium – haben bisher sträflich weggesehen. Und selbst die CDU-Führung akzeptiert in ihrem anhaltenden politischen Tiefschlaf immer noch den dezidiert linken Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung. Damit unterstützt sie ihren politischen Gegner ebenso besinnungs- und ahnungslos in deren linksextremem „Kampf gegen Rechts“ – und daher letztlich gegen sich selbst!            

Dr. Werner Fricke, Bonn-Bad Godesberg

 

 

Zu: „Der Applaus verdeckt den Streit“ von Hinrich Rohbohm, JF 47/10

Vitale Fragen ausgeblendet

Als ob man es nicht geahnt hätte: Trotz richtungweisender Worte von Sarrazin, Heisig und Ulfkotte wurde die entscheidende Zukunftsfrage von Deutschland auf dem CDU-Parteitag auch nicht ansatzweise diskutiert. Kein Wort zu der nach wie vor ungebremsten Einwanderung, der ausufernden Kriminalität arabischer und anatolischer Großfamilien und den horrenden Sozialkosten für Migranten von einer Billion Euro, von denen – laut der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer – allein im Jahr 2010 über 40 Prozent der Migranten Hartz-IV-Leistungen in Höhe von 17,8 Milliarden aus den deutschen Sozialkassen erhielten. Kein Wort über die Vermehrungsprämie, die Migrantinnen bei oftmals 8 bis 14 Kindern erhalten, durch die sie sich und ihre Familien in Deutschland des Lebens erfreuen können. Kein Wort darüber, daß pro Jahr 40.000 deutsche Wissenschaftler und Führungskräfte der Wirtschaft die dafür erforderlichen hohen Abgaben und Steuern nicht länger hinnehmen wollen und deshalb unser Land verlassen.

Die CDU hat damit hinreichend bewiesen, daß sie nicht zukunftsfähig ist. Die für uns wichtigsten vitalen Fragen werden von ihr ausgeblendet, ja nicht einmal angesprochen.

Dr. Klaus-Jürgen Goldmann, Ennepetal

 

Dialektische Abhängigkeit

Die Umfragen zeigen ein erbärmliches Bild der Partei Adenauers und Erhards. Doch Angela Merkel hat gelernt, welcher Dialektik sie sich bedienen muß, um Menschen für sich einzustimmen. Jedes Wahlergebnis ihrer Partei, gleich in welcher Höhe, genügt ihr zur Sicherung ihrer persönlichen Position. Auf dieses Ziel hat sie ihre Leute eingestimmt und von sich abhängig gemacht. Ist sie nun plötzlich konservativ geworden? Nach den Erfahrungen mit ihr ist kaum davon auszugehen. Rhetorik ersetzt eine nachhaltige Parteiprogrammatik.

Herbert Gassen, Bruchköbel

 

 

Zu: „Mein gefallener Urgroßvater“ von Dieter Stein, JF 46/10

Mehr als doppelt so viele Tote

Es ist dankenswert, daß Sie den Volkstrauertag und das Gedenken an die Gefallenen auf der Titelseite Ihrer Ausgabe thematisiert haben – übrigens im Gegensatz zur WamS und der FAS, die zu diesem denkwürdigen Anlaß kein Artikelchen mehr zustande brachten. Indes eine Korrektur: Die Schlacht um Verdun – von Februar bis Dezember 1916 – kostete nicht 300.000, sondern mehr als 700.000 deutsche und französische Soldaten das Leben. (Der Leser hat recht. Die Red.)         

Ulrich Hering, Kelkheim

 

 

Zu: „Viel härter als wir dachten“, Interview mit Prof. Dr. Antony Beevor, JF 46/10

Rauben, Plündern und Morden

Das Urteil des Amerikaners über die Kämpfe bei der Invasion in der Normandie stimmt zweifelsohne. Aber danach wurde es nicht besser, glaubt man dem Buch „Band of Brothers“ seines Landsmannes Stephen E. Ambrose von 1992: Das Rauben, Plündern und Morden waren bis Mitte 1945 und selbst nach dem Ende in Berchtesgaden leider üblich! Nach dem Überschreiten der Donau, als alle US-Gefangenen befreit waren, wurden von den Alliierten kaum mehr Gefangene gemacht. Allein im Umkreis von 50 Kilometern um Traunstein wurden 52 Männer nach dem Ende der Kampfhandlungen einfach erschossen.

Ein brutales Ende fanden auch zwei junge Soldaten der Waffen-SS, die sich in Eggstätt am Chiemsee mit erhobenen Händen auf dem Marktplatz ergeben hatten. Sie wurden von einem GI mit der Maschinenpistole zusammengeschossen – einer mit sechs Schüssen in den Bauch, er schrie minutenlang „Mama“; dem anderen wurde der Unterkiefer weggeschossen, so daß er nicht mehr schreien konnte. Die Frau des Bürgermeisters und die Mesnerin wollten helfen, wurden aber mit Fußtritten weggejagt, bis beide Soldaten tot waren.

Walter Held, Traunstein

 

 

Zu: „Der linke Terror kehrt zurück“ von Felix Krautkrämer, JF 46/10

Satisfaktionsfähige Extremisten

Der Marsch durch die Institutionen seit den siebziger Jahren hat dazu geführt, daß überall damalige Extremisten heute als satisfaktionsfähige Demokraten gelten. Diese Entwicklung hat zu einer Verschiebung des politischen Koordinatensystems geführt. Daß dabei die bürgerlichen Medien und Parteien sich derart instrumentalisieren ließen, ist mehr als absurd und unbegreiflich.

Prof. Dr. Konrad Zimmer, Königsberg / Bayern

 

 

Zu: „Die Kernkraftwerke müssen weiterlaufen“ von Franz Mayinger, JF 46/10

Experte widerspricht sich

Dieser Experte widerspricht sich selbst, wenn er den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke und zugleich „ein größeres Risikobewußtsein“ fordert! Es genügt leider nicht, den Modeberuf des vergangenen Jahrhunderts – „Physikprofessor“ – zu ergreifen, um die Atomenergie als Irrweg zu erkennen. Wichtiger ist aus ganzheitlicher Sicht das Wissen um die strahlenbiologischen Schäden, die radioaktive Strahlung in lebenden Zellen und Erbanlagen auslösen. Beispielsweise kann schon ein einziges abgestrahltes Atomteilchen, das die Erstzelle eines Embryo-Körperteils trifft und das steuernde Gen beschädigt, das ganze werdende Kind zum Krüppel machen.    

Fritz Stegerer, Neufahrn

 

 

Zu: „Nichts ist unmöglich“ von Peter Freitag, JF 45/10

Bis hin zur Kriminalisierung

Der optimistisch stimmende Titel in Hinblick auf eine wünschenswerte Mobilisierung der Konservativen. Nun, ich habe das als Mitglied der Republikaner versucht, und ich bin auf Barrikaden gegangen, um gegen die „Abschaffer“ zu fechten. Was ich damals zur inneren Sicherheit, zur Masseneinwanderung, zur Bildungsmisere usw. gesagt habe, ist aktueller denn je und wird inzwischen selbst von den Linken nicht mehr bestritten. Doch für mich und andere Parteifreunde war es der Weg ins Aus.

Diffamierung, Stigmatisierung und Kriminalisierung sind jedem Konservativen gewiß, der das Machtmonopol der Altparteien anzutasten wagt. Auf der unteren Ebene wird gegen den Frechling die Straße mobilisiert; in der Mitte verspritzen die Medien ihr Gift und oben fallen Politik und Justiz über den Nonkonformisten her. Hätten zum Beispiel die Republikaner nur etwas mehr Zuspruch von jener „schweigenden Mehrheit“ erhalten, dann gäbe es heute die vielbeschworene konservative Alternative.

Adolf Frerk, Geldern

 

 

Zu: „Die Abschaffer“ von Wolfgang Philipp, JF 45/10

Ergebnis: Jede Menge Meineide

Dieser Beitrag wird vortrefflich ergänzt durch jenen von Thorsten Hinz („Ein Faustpfand aus der Hand gegeben“). Selbst den weniger wissenden kritischen Lesern bieten sie eine Fülle nachvollziehbarer Informationen. Zweiflern werden so Sarrazins Thesen verständlicher. Betrachtet man unter diesem Aspekt die bisher stets geleisteten Amtseide der politisch Verantwortlichen, „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“, so ergeben sich hieraus jede Menge Meineide.                   

Armin Garstka, Karlsruhe

 

 

Zu: „Die letzte Schlacht“ von Moritz Schwarz, JF 45/10

Alles erscheint gegenstandslos

Wer die Übertragung der von Heiner Geißler geleiteten Schlichtungsverhandlung im Fernsehen verfolgt hat, erlebte nichts anderes als die Agonie des Staates. Niemand konnte die Legalität der getroffenen Entscheidungen bestreiten. Und doch tat man mit allseits aufgesetzter guter Laune so, als könne nun alles von Null an neu beginnen. Anderthalb Jahrzehnte öffentlich begleiteter parlamentarischer Beratungen, diverse Bürgerbeteiligungen an Planungsverfahren und gerichtliche Überprüfungen: alles erscheint gegenstandslos! Wer da meint, es handele sich um eine Krisenerscheinung der repräsentativen Demokratie, die durch die Einführung plebiszitärer Elemente in die politischen Entscheidungsgänge überwunden werden könne, irrt. In Wirklichkeit ist der Staat dabei, als solcher abzudanken.

Bernhard Mihm, Paderborn

 

Planung mit Taschenspielertricks

Zur Wahrheit um Stuttgart 21 gehört auch, daß Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) mit Taschenspielertricks und Bruch eines Wahlversprechens ein Bürgerbegehren verhindert. Zudem wurden die Parlamentarier über die Kosten und Risiken getäuscht. Ein von der Bahn in Auftrag gegebenes Gutachten wurde geheimgehalten, kritische geologische Gutachten wurden nicht diskutiert.

Gustav Schuler, Ludwigsburg

 

Ein schlechter Demokrat

Mich interessiert wenig, ob Stuttgart oder das Land Geld spart, das dann im Rahmen des Länderfinanzausgleichs nach Berlin, Bremen usw. geschickt werden kann. Eine Kosten-Nutzen-Analyse kann weder ich noch einer der Demonstranten genau nachvollziehen. Offenbar ist aber Herr Kretschmann ein schlechter Demokrat, wenn er „das Projekt seit 15 Jahren kritisch begleitet hat“ und, nachdem er unterlegen ist, nun „die Straße“ für sein Ziel mobilisiert.

Dr. Heinz Berge, Stuttgart

 

 

Zu: „Das große Versagen“, JF 43/10

Wiesbaden bestätigt Sarrazin

Vor 28 Jahren schrieb der damalige SPD-Kanzler Helmut Schmidt: „Mir kommt kein Türke mehr über die Grenzen.“ Ähnlich äußerten sich auch andere Politiker. Was aber ist aus diesen Versprechungen geworden? Laut einer jüngsten Meldung wurden im vergangenen Jahr in Wiesbaden mehr Migrantenkinder als deutsche Kinder eingeschult. Allein diese Nachricht nötigt einen dazu, dem prognostischen Buchtitel von Sarrazin von der Abschaffung Deutschlands zuzustimmen. Erhard Gärtner,

Frankfurt am Main

 

 

Zu: „So werden Deutsche diskriminiert“ von Ronald Gläser / Hinrich Rohbohm, JF 43/10

Druck erzeugt Gegendruck

Deutschenfeindlichkeit erzeugt Fremdenfeindlichkeit. Überall dort, wo Muslime in tolerante demokratische Gesellschaften einwandern, gibt es dieselben Probleme. Und dann wundern sich unsere Entscheidungsträger und Gutmenschen, wenn bei den Einheimischen die Toleranz gegenüber der Intoleranz erschöpft ist und sie sich politisch nach rechts orientieren. Wen sollen sie sonst noch wählen? Druck erzeugt Gegendruck.    

Gisela Recki, Troisdorf

 

 

Zu: „Schicksal einer Generation“ von Dag Krienen, JF 43/10

Drei Jahre Schwerstarbeit

Mit Spannung warte ich auf das Kapitel über die berüchtigten Rheinwiesenlager der Amerikaner. 1945, noch nicht einmal 18 Jahre alt, wurde ich nach einigen Hungerwochen in einem solchen Elendslager im Viehwaggon zur Zwangsarbeit nach Frankreich deportiert. Südlich von Grenoble durfte ich drei Jahre lang beim Bau eines Wasserkraftwerkes Schwerstarbeit leisten.    

Peter Troester, Berlin

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