© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/10 26. November 2010

Meldungen

Schirach: Jeder kann zum Mörder werden

BERLIN. Der Strafverteidiger und Schriftsteller Ferdinand von Schirach hat den mit 20.000 Euro dotierten Kleist-Preis 2010 erhalten. Die Laudatio hielt vergangenen Sonntag im Berliner Ensemble der Schriftsteller Bernd Eilert, der im Auftrag der Jury den Preisträger bestimmte. Ausgezeichnet wurde der 1964 in München geborene Enkel des NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach für seinen ersten Erzählband „Verbrechen“. Mit dem Buch habe er „das meistbeachtete Debüt der deutschen Literatur 2009“ vorgelegt, hieß es zur Begründung. In den elf Kurzgeschichten schildert Ferdinand von Schirach Begebenheiten aus seinem anwaltlichen Alltag. In diesem Sommer erschien, ebenfalls im Piper-Verlag, unter dem Titel „Schuld“ ein zweiter Band mit Erzählungen. In seiner Rede zum Kleist-Preis sagte Schirach: „Ja, jeder kann zum Mörder werden, ja, es gibt den perfekten Mord.“ Der erstmals in der Weimarer Republik vergebene Preis wurde 1985 durch die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft wiederbegründet. Die Auszeichnung ging seitdem unter anderen an Heiner Müller, Monika Maron, Herta Müller, Judith Hermann, Martin Mosebach, Daniel Kehlmann, Max Goldt und Arnold Stadler. (tha)

 

Gedenkbibliothek: Festakt zum Jubiläum

BERLIN. Der Mauerfall und die Wiedervereinigung haben als Sternstunden deutscher Geschichte einen dauerhaften Platz im nationalen Gedächtnis verdient. Welchen Beitrag ein in Berlin geplantes Freiheits- und Einheitsdenkmal hierzu leisten kann, will eine von der Deutschen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus/Stalinismus veranstaltete Podiumsrunde kommenden Dienstag (30. November) in der Berliner Nikolaikirche ausleuchten. Den Einleitungsvortrag hält der Historiker Michael Wolffsohn, neben ihm diskutieren Jürgen Engert, Mitinitiator des Freiheits- und Einheitsdenkmals und Gründungsdirektor des ARD-Hauptstadtstudios, sowie Hermann Rudolph, Herausgeber des Berliner Tagesspiegels. Anschließend würdigt die Vorsitzende des Fördervereins der 1990 gegründeten Gedenkbibliothek, Ursula Popiolek, das 20jährige Bestehen dieser Einrichtung zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Weitere Auskünfte: Gedenkstätte zu Ehren der Opfer des Kommunismus/Stalinismus e.V., Nikolaikirchplatz 5-7, 10178 Berlin, Tel. 030 / 2 83 43 27, www.gedenkbibliothek.de . (tha)

 

Gerhard-Löwenthal-Preis künftig alle zwei Jahre

BERLIN. Die Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF) wird ihren Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten künftig alle zwei Jahre verleihen. Das wurde am Rande einer Bibliothekstagung der Stiftung (siehe Bericht auf Seite 13 dieser Ausgabe) vorigen Samstag in Berlin bekannt. Bislang wurde der Preis jährlich vergeben, zuletzt 2009 an den Herausgeber und Chefredakteur des libertären Monatsmagazins eigentümlich frei, André F. Lichtschlag. Die Auszeichnung für herausragende Publizistik erinnert an das politische und publizistische Vermächtnis des 2002 verstorbenen Leiters des ZDF-Magazins Gerhard Löwenthal. Sie wird von der FKBF in Kooperation mit der JUNGEN FREIHEIT und der Witwe des legendären Fernsehjournalisten, Ingeborg Löwenthal, vergeben. Erster Preisträger war 2004 JF-Autor Thorsten Hinz. Mehr dazu unter www.fkbf.de . (tha)

 

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