© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/10 26. November 2010

Meldungen

Kriegszustand zwischen Nord- und Südkorea

Seoul. Das Artilleriegefecht zwischen Nord- und Südkorea hat international Besorgnis ausgelöst. Rußlands Außenminister Sergej Lawrow „verurteile“ den Waffengang und forderte beide Seiten auf, die Situation zu beruhigen. Auch die chinesische Führung zeigte sich besorgt während das US-Außenministerium die Führung in Pjöngjang aufrief, ihr aggressives Vorgehen zu stoppen. Am Dienstag hatte Nordkorea die südkoreanische Insel Yeonpyeong im Gelben Meer unter Beschuß genommen. Zwei Soldaten starben und mehr als ein Dutzend Personen wurden verletzt. Infolge erwiderte Südkorea das Feuer. Nach der Versenkung der südkoreanischen Fregatte „Cheonan“ durch Nordkorea im März dieses Jahres ist dies der schwerste Zwischenfall zwischen beiden Ländern, die sich formal noch immer im Kriegszustand befinden. Streitpunkt ist die von der UN nach dem Koreakrieg (1950-1953) gezogene Seegrenze nahe der Insel Yeonpyeong, die Nordkorea nicht anerkennt. (ctw)

 

Serbien kritisiert Scheinasylanten

Belgrad. Nachdem die EU seit Januar 2010 Bürgern aus Serbien, Montenegro und Mazedonien die Visumfreiheit garantiert, häufen sich die Mißbrauchsfälle. Die EU-Länder sind entsprechend wachsam. So hat Serbiens Innenminister Ivica Dačić nun darauf verwiesen, daß in diesem Jahr cirka 8.000 Serben Asylanträge in EU-Staaten beantragt hätten. Hierbei handele es sich, so Dačić weiter fast ausnahmslos um „Scheinasylanten“. Explizit nannte er in diesem Kontext Albaner aus dem Süden Serbiens und Roma aus der Provinz Vojvodina, die dann in Schweden (6.000), Deutschland (2.000) und in Belgien (700) ihre Asylanträge gestellt hätten. Angesichts der Fehlentwicklungen will Serbien die Kontrollen bei der Ausreise verschärfen. Noch vor Weihnachten will die EU die Visumspflicht für Albanien und Bosnien-Herzegowina aufheben. (ctw)

 

Belgiens Asylbehörde ist überfordert

Brüssel. Angesichts eines enormen Arbeitsdruckes, geringer Löhne und mangelhafter Karrierechancen ist das Personal der belgischen „Föderalagentur für den Empfang und die Unterbringung von Asylbewerbern“ (Fedasil) am Montag in einen 24stündigen Streik getreten. Knapp 200 Mitarbeiter versammelten sich vor dem Sitz der Behörde in Brüssel, um gegen die unhaltbaren Zustände zu protestieren. Denn seit Beginn des Jahres haben über 17.000 Migranten in Belgien einen Asylantrag gestellt. So viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. In Anbetracht des Ansturms können die Menschen kaum noch adäquat untergebracht werden. Zudem können die Asylanträge nicht mehr fristgerecht bearbeitet werden. (ctw)

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