© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/10 19. November 2010

Leserbriefe

Zu: „Die Rechten sind intelligenter geworden“ von Ekkehard Schultz, JF 46/10

Und was ist mit Helmut Schmidt?

Angesichts der in der Friedrich-Ebert-Stiftung geführten Debatte über sogenannten Rechtspopulismus sei an den sozialdemokratischen Altkanzler Helmut Schmidt erinnert. In dem Gesprächsband „Unser Jahrhundert“ mit Fritz Stern beschrieb er „die ökonomische Politik von Schacht und Hitler“ als „unglaublich erfolgreich“, und Deutschland als „das einzige Land der Welt, wo der Keynesianismus einen Riesenerfolg erzielte“. Bis zum Jahr 1936 hätten die Nazis die Arbeitslosigkeit „auf Null“ gebracht. Damit hätten sie „von 1933 bis 1936 ein ökonomisches Kunststück vollbracht, das sonst niemandem in der ganzen Welt gelungen ist.“ Hält die SPD deshalb Schmidt jetzt für einen Nazi?

Ludwig Wessel, Herford

 

 

Zu: „Der linke Terror kehrt zurück“ von Felix Krautkrämer, JF 46/19

Die wahre Gefahr droht von links

Derartige Polit-Exzesse verbrecherischer linker Chaoten, wie jetzt in Gorleben, haben mit der in einer Demokratie allein zulässigen friedlichen Demonstration nichts zu tun. Hier geht es, wie in ähnlichen Fällen, nicht mehr um das eigentliche Thema, sondern um die Zerstörungswut gewaltbereiter und fanatisierter sozialistischer Berufsdemonstranten, die genau das Gegenteil einer echten Bürgerbewegung darstellen. Aber auch die unbedarften Mitläufer sind für diesen Schwachsinn mitverantwortlich. Wehret den Anfängen! Auch die National-Sozialisten haben so angefangen und die damalige Weimarer Republik durch verbrecherische Gewalt zerstört. Die wahre Gefahr für die Demokratie droht von links!

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: „Aderlaß der Stammleser“ von Rolf Dressler, JF 45/10

Beispiel „Westfalen-Blatt“

Der Trend, seine Stammleser davonzutreiben, dürfte auch für Dresslers ehemalige Zeitung, das Westfalen-Blatt, zutreffen. Seit der Übernahme durch Springer sind konservative Themen Mangelware, dafür macht sie sich aber zum Handlanger polnischer Geschichtsfälscher. Deutlich wurde das jüngst in einer Sonderbeilage mit einem Bericht über den Komponisten Chopin und seinen Besuch in seiner Heimat. Die damals deutschen Städte (Danzig, Thorn, Breslau) wurden rückblickend einfach Polen zugeschlagen.

Bernhard Kaiser, Halle/Westfalen

 

 

Zum Lesereinspruch „Gleichgültig?“ von Karl-Heinz Bauer, JF 45/10

Vortreffliche Analyse Zwicknagls

Der „Einspruch“ des Lesers Bauer (JF 45/10 ) sowie seine Plazierung an exponierter Stelle bestätigen einmal mehr die klassische Erkenntnis, wie schwer es ist, einen jahrzehntelang in die falsche Richtung fahrenden Zug umzulenken.

Die vortreffliche Analyse Zwicknagls spricht sich ja beileibe nicht für die deutsche Teilnahme an einem  politisch fragwürdigen Afghanistan-Abenteuer aus! Sie geht vielmehr der Frage nach, warum es bis heute nicht gelungen ist – oder besser: nicht gelingen wollte –, eine Armee aufzustellen, die weltweit Respekt und Anerkennung genießt und nicht in den Kasinos unserer Verbündeten wie auch im eigenen Lande nur milde belächelt wird. Man muß nicht Militärwissenschaften studiert haben, um zu wissen, daß in einer schlechten Armee nicht nur mit Steuergeldern, sondern auch mit dem Leben der anvertrauten Soldaten leichtfertig umgegangen wird. Denn in keinem anderen Beruf ist die Strafe für schlecht ausgebildetes Personal so unerbittlich wie in dem des Soldaten.

Und die Geschichte lehrt uns ebenfalls, daß ein Land, dessen Streitkräfte vorwiegend mit dem THW verglichen werden, auch politisch nicht über einen Vasallenstatus hinauskommt. Diese historischen und ideologischen Hintergründe aufgezeigt und auch für den militärhistorisch wenig Belesenen auf den Punkt gebracht zu haben, ist das große Verdienst dieses Beitrages.

Reinhard Günzel, Brigadegeneral a.D., Beckingen

 

Westbindung nicht revidieren

Deutschland muß nicht am unseligen Krieg in Afghanistan teilnehmen. Es könnte seine Truppen sofort abziehen – jedoch mit allen Folgen für seine Stellung im westlichen Bündnis. Beteiligt man sich hingegen am Krieg, dann doch sachgerecht und zuverlässig, ohne faule Ausreden und ohne die moralische Überheblichkeit des „Gutmenschen“. Denn eines geht nicht: sich am Krieg beteiligen und gleichzeitig durch militärische Inkompetenz und Drückebergerei seinen Widerstand dagegen anzeigen zu wollen. Wer die Westbindung Deutschlands revidieren will, hätte damit die erbärmlichste Variante gewählt! Nur der Verbündete, der – wenigstens einmal – seine militärische (nicht rhetorische) Tüchtigkeit und Verläßlichkeit bewiesen hat, kann ohne Gesichtsverslust „nein“ sagen zu einem neuen amerikanischen Kriegsabenteuer. Größer ist der Spielraum der deutschen Mittelmacht nicht. Genau das hat der Artikel „Lehrmeister Krieg“ zum Ausdruck gebracht.        

Ulrich Voit, Schwarzenbach am Wald

 

Vierzig Prozent vergessen

Hinsichtlich der Effizienz-Erwägungen macht Zwicknagl den gleichen Fehler wie die Autoren der sicherheitspolitischen Studie des Generalinspekteurs, die auf die Einziehung von Wehrpflichtigen verzichten will. Hier fehlt jedoch die Auseinandersetzung damit, daß über die allgemeine Wehrpflicht bisher rund vierzig Prozent der Berufs- und Zeitsoldaten gewonnen worden sind. Was jedoch viel schlimmer ist: Die Bindung zwischen Gesellschaft und Streitkräften ist nur dann unauflöslich, wenn grundsätzlich jeder (männliche) Staatsbürger zu diesem Dienst herangezogen werden kann. 

Rainer Thesen, Nürnberg

 

 

Zu: „Politischer Klassenkampf“ von Klaus Peter Krause, JF 45/10

Häufiges Unrecht wird zum Recht

Die Aufrechterhaltung eines staatlichen Diebstahls in den neuen Bundesländern gehört offenbar zu den neuen Werten der CDU. Gleiches gilt augenscheinlich für die in der SBZ/DDR von den deutschen Kommunisten unschuldig als NS- und Kriegsverbrecher bestraften Personen, die von unseren Gerichten nicht rehabilitiert werden dürfen, damit der – als Strafe – rechtswidrig verfügte  Eigentumsentzug nicht mehr rückgängig gemacht werden muß. Schon alleine diese Verfehlungen der CDU zeigen, wie weit die konservativen Werte der Union abhanden gekommen sind. Doch es zeigt, wie heute Politik funktioniert: Unrecht gewinnt oft Rechtscharakter einfach dadurch, daß es häufig vorkommt.

 Gerhard Heeren, Partenheim

 

 

Zu: „Die Abschaffer“ von Wolfgang Philipp, JF 45/10

Keine demographische Frage

Unabhängig von einer ethisch-moralischen Bewertung des Problems der Abtreibung ist festzustellen: Die Legalisierung oder rechtliche Duldung von Schwangerschaftsabbruch hat nichts mit der demographischen Entwicklung zu tun. Ein Blick in die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten läßt für das Gebiet der alten Bundesrepublik in dem von Herrn Philipp benannten Zeitraum ab 1976 keine signifikante Veränderung der Geburtenziffer und damit keine Beziehung zur „Freigabe“ von Abtreibungen erkennen.

Wenn man überhaupt einen solchen Zusammenhang konstruiert, muß man auf die Kurve der DDR zwischen 1970 und 1990 blicken. Hier ist aber ab dem Jahr 1973 ein drastischer Anstieg (!) der Geburtenziffer zu beobachten, nachdem die Volkskammer der DDR am 9. März 1972 das Gesetz über die Unterbrechung der Schwangerschaft verabschiedet hatte – übrigens wohl das einzige Gesetz, das die damalige Volkskammer nicht einstimmig passierte.

Tatsächlich dürfte die Entwicklung der Geburtenziffer doch von gesamtgesellschaftlichen Bedingungen abhängig sein. Dies hatte auch der Gesetzgeber in der DDR berücksichtigt und parallel zu dem oben genannten Gesetz eine Reihe sozialpolitischer Maßnahmen durchgeführt, die als ursächlich für den Anstieg der Geburten anzusehen sind.

Helmut Garleb, Neustadt/Harz

 

 

Zum Schwerpunktthema: „No, he can’t“, JF 44/10

Es ist Obamas Reifeprüfung

Auf der Titelseite heißt es: „Noch nie war Amerika so schnell verzückt – und so schnell enttäuscht von einem Präsidenten.“ Das gilt meiner Ansicht nach nur dann, wenn man die Stimmung in den USA an Beifall und Pfiffen in den Massenmedien mißt. Seine vielbejubelte Amtseinführung habe ich eher mit Zurückhaltung verfolgt. Jetzt bin ich dagegen von der Reifung eines zunehmend ernster werdenden Präsidenten beeindruckt. Obama ringt sichtlich mit der herben Erkenntnis, wie wenig Spielraum sogar dem mutmaßlich mächtigsten Mann der Welt zur Verfügung steht.

Volker Wittmann, Gauting

 

 

Zu: „Eine Vertreibung unter vielen“ von Bernhard Knapstein, JF 44/10

Vertriebene sind heute lästig

Für mich als Ostvertriebenen aus der Erlebnisgeneration sind 60 Jahre CDU Niedersachsen, wie sie jüngst in Goslar gefeiert wurden, kein Grund zum Jubeln. Unter Adenauer wurde das Vertriebenenvolk noch mit Versprechungen und Sonntagsreden ruhiggestellt; Funktionsträgern bot man Posten in Partei und Staat. Die Partei der Vertriebenen, der BHE, wurde liquidiert. So wurde in dem Umfang, in dem das Wählervolk der Vertriebenen demographisch schrumpfte, auch das entsprechende Interesse der CDU geringer. Heute sind die Vertriebenen sogar lästig. Die Behandlung der BdV-Chefin Steinbach zeigt dies in deutlicher Weise: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan; der Mohr kann gehen (Schiller).

Erhard Paschke, Hannoversch Münden

 

 

Zu: „Der Kreis des Irrsinns“ von Thorsten Hinz, JF 44/10

Vorfreude auf die Islamversteher

Nach der erfrischenden Lektüre des Artikels komme ich nicht umhin, Michael Klonovsky zu zitieren: „Mit einer gewissen Vorfreude erwartet man den Tag, an welchem unsere Schwulen, Lesben und Feministinnen zum Endkampf gegen die muslimischen Machos antreten.“

Matthias Kaiser, Hausach

 

Patrick Bahners, der Hofnarr

Eine Weile fragt sich der geneigte Leser, ob Thorsten Hinz einem Mann wie Patrick Bahners nicht doch zuviel Beachtung schenkt. Doch der Hinweis auf die miese Masche, mit der dieser den Völkerrechtler Karl Doehring persönlich wie sachlich zu diskreditieren sucht, macht es auch für andere verständlich. Bahners gleicht oft genug einem verwirrten Hofnarren, bei dem die vielen Tassen im Schrank durcheinandergeraten sind. Er jongliert mit vielem und hat nicht selten mehr Pech als Glück dabei.

Rolf-Alexander Thieke, Berlin

 

 

Zu: „Die verschwundene Armee“ von Björn Schumacher, JF 44/10

Endlich kommt Licht ins Dunkel

Ihr Artikel schildert korrekt das Schicksal der Ukrainer Ende des Zweiten Weltkrieges. Doch was geschah in Ban-Saint-Jean wirklich? Und wem hätte die Ermordung der Ukrainer genützt? Stalins Rache an allen „Verrätern“ war fürchterlich, und die französischen Kommunisten waren wahrscheinlich willige Helfer. Zudem hatte Stalin mit den in Tambow internierten Elsässern einen Trumpf in der Hand! Vielleicht kommt jetzt endlich Licht ins Dunkel. Einen ausführlichen Bericht findet man im Internet unter „Moosburg Online: Stalag XII F/Z (XII G) Ban-Saint-Jean“.

Hans-Bernhard Hoy, Maintal-Bischofsheim

 

 

Zum Schwerpunkt-Thema: „Deutsches Morgenland“, JF 43/10

Hoffnung auf Asterix und Obelix

Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, beantwortet sich auch mit Blick auf Europa und – geht es nach der Vorstellung des libyschen Revolutionsführers – von ganz allein. Ihm zufolge wird Europas Zukunft, wie Albanien, Bosnien und Kosovo zeigen, nicht christlich, sondern muslimisch sein, nicht zuletzt aufgrund der „zum Islam konvertierten Europäer“. Wieviel Unsinn Muammar al-Gaddafi sonst auch von sich gibt: Damit hat er wohl recht. So bleibt nur mehr die Hoffnung auf eine moderne Variante von Asterix und Obelix – doch ob Red Bull als Zaubertrank ausreicht?

Joachim W. Hamann, Leipzig

 

Scharia auch auf deutsch

Wer behauptet, der Islam sei Teil Deutschlands, übersieht: Der Islam ist weltweit die einzige Religion, die mit Sprengstoffattentätern das Morden unschuldiger Menschen aus Glaubensgründen ermöglicht. Ihre Rechtsordnung, die Scharia, mit der Todesstrafe der Steinigung oder dem Abhacken von Händen und Füßen, stellt sich über jedes weltliche Gesetz. Es ist eine Religion, die jeden Andersgläubigen diffamiert und herabsetzt, und die sich die Eroberung der gesamten Welt auf die Fahne geschrieben hat. Zudem bedroht sie jeden, der diese Religion verlassen will, mit dem Tode. Das Erlernen der deutschen Sprache schafft dieses Problem nicht aus der Welt.

Dr. Georg und Bärbel Meinecke, Kiel-Schilksee

 

Ein fehlender Friedensvertrag

Die islamische Landnahme in Deutschland kann auch mit dem Fehlen eines Friedensvertrages erklärt werden. Demzufolge wird der Krieg heute nur mit anderen Mitteln weitergeführt: Als ein Multikulti-Krieg, ausgerichtet von den deutschen Erfüllungsgehilfen im Auftrag der Siegermächte gegen das eigene Volk. Die Abschaffung Deutschlands vollzieht sich ja bereits in der schrittweisen Realisierung eines europäischen Zentralstaates mit einem Politbüro und einem Zentralkomitee der Kommissare.

Gerd M. Gabler, Lübbecke

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