© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/10 12. November 2010

Kritik an Krüger
„Gender Mainstreaming“: Katholiken fordern Rücktritt
Felix Krautkrämer

Das Forum Deutscher Katholiken hat den Rücktritt von Thomas Krüger (JF 41/10) als Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung gefordert. Der Vorsitzende der Organisation, Hubert Gindert, warf Krüger vor, sich für die „Überwindung der Geschlechteridentität“ einzusetzen, wodurch die Zerstörung des Wesens des Menschens mit seiner natürlichen Unterscheidung in Mann und Frau drohe.

Hintergrund ist eine Rede Krügers auf dem von der Bundeszentrale mitverantworteten Kongreß „Das flexible Geschlecht: Gender, Glück und Krisenzeiten in der globalen Ökonomie“ Ende Oktober in Berlin. Darin hatte Krüger laut Redemanuskript unter anderem gefordert, das „Prinzip des Gender Mainstreaming als zentrale Dimension aller gesellschaftlichen und politischen Bereiche umzusetzen“. Der Gender-Mainstreaming-Ansatz verneint die Existenz des biologischen Geschlechts und geht statt dessen von einem sozialen Geschlecht („gender“) aus.

In seinem Überblick über die „Schlaglichter der Geschlechtergeschichte in westlichen Gesellschaften“ lobte der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung den Kampf der „Feministinnen wie Clara Zetkin und Rosa Luxemburg für Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht“ in Deutschland. Lobende Worte fand Krüger auch für die gesellschaftliche Stellung der Frau in der DDR. Dort „galten Geschlechterunterschiede mit dem sozialistischen Gleichheitspostulat quasi überwunden“.

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