© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/10 05. November 2010

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Deutsches Morgenland?“, JF 43/10

Deutschland sieht Schwarzer

Profilierte Vertreter der großen staatstragenden Parteien SPD, CDU, CSU und FDP haben sich seit Beginn des Überfremdungsproblems Anfang der 70er Jahre sehr kritisch dazu geäußert. Die Politik wußte also um das Problem, hat mit ihren Worten die Wähler nur beruhigt, aber nichts getan. Im Gegenteil, mit der Familienzusammenführung wurde das Problem noch wesentlich verstärkt. Dabei sind – durch Gesetze legalisiert – seit mehr als 30 Jahren im Mutterleib mittels Abtreibung über acht Millionen Nachkommen der Deutschen getötet worden, und die Propagandistin dieser Entwicklung, Alice Schwarzer, hat für ihre Lebenslüge „Mein Bauch gehört mir“ sogar das Bundesverdienstkreuz bekommen.

Peter Schleimann, Overath

 

 

Zu: „Gerede ohne Konsequenz“ von Michael Paulwitz, JF 43/10

Wenigstens miteinander reden

Endlich wurde offenbar in Sachen Zuwanderung und Multikulti die Mehrheit der Deutschen zum Nachdenken angeregt. Aber auch noch so treffende Leitartikel allein können den bisher eingeschlagenen Irrweg nicht stoppen. Unsere europäischen Nachbarn machen es uns vor: Nur der Druck einer demokratischen rechten Partei in den Parlamenten kann die Zuwanderungspolitik verhindern. Daher ist die entscheidende Frage: Wer schafft hier Einigkeit und beendet den Unsinn, daß sich rechte Parteien mit ähnlichen Programmen intensiver attackieren als den politischen Gegner? Und kann eine Zeitung wie die JUNGE FREIHEIT einen Beitrag leisten, daß ernstzunehmende rechte Gruppierungen wenigstens miteinander reden? Sonst ist in der Tat alles Gerede ohne Konsequenz!

Wolfgang Röcklein, Eching / München

 

 

Zu: „Schluß jetzt, es reicht!“, Interview mit Udo Ulfkotte, JF 43/10

Bedrohte Freiheitsrechte

Dank für dieses bewußtseinsweckende Interview! Daß derart hochqualifizierte investigative Autoren „Morddrohungen in Massen von islamischer Seite“ bekommen, zeigt, daß nicht nur unser Wohlstand, sondern auch unsere Freiheitsrechte bedroht sind.

Fritz Stegerer, Neufahrn

 

Keiner fordert mehr 5 Jahre Haft

Zur Einwanderungs-, Migrations- und angedachten Rückführungsdebatte, die heute in aller Munde ist, möchte ich an meinen vor fünf Jahren verstorbenen Mann Franz Schönhuber erinnern. Er war der erste, der als Journalist, Publizist und Gründer und langjähriger Vorsitzender der Partei „Die Republikaner“ vor den Folgen der ungebremsten Zuwanderung gewarnt hat. Er war weder rechtsextrem noch fremdenfeindlich, sondern ein Kosmopolit und Humanist, aber auch ein Patriot! Gleichwohl wurde er in den neunziger Jahren von der gesamten sogenannten politischen Elite deswegen verteufelt. Das ging soweit, daß die damalige Bundesjustizministerin Frau Däubler-Gmelin in der Bild-Zeitung auf Seite 1 erklärte, Franz Schönhuber müsse man für mindestens fünf Jahre hinter Gitter bringen! Tempora mutantur!

Ingrid Schönhuber, Weißach

 

Nicht das einzige Buch

Es ist ein ausführliches Interview, und ich schätze Ulfkottes Arbeiten sehr. Allerdings irrt er, wenn er sagt, sein Buch sei „doch das einzige, das sich explizit den Kosten der Zuwanderung widmet“. Denn schon vor einigen Wochen ist mein Buch „Ausplünderung Deutschlands von 1919 bis heute“ erschienen. Darin befaßt sich ein Kapitel mit den Kosten der Migration und kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, daß allein die Kosten im sozialen Bereich sich auf mindestens 76 Milliarden Euro jährlich belaufen. Mit weiteren Kosten kommt so in wenigen Jahren ein Billion Euro zusammen, die auch Ulfkotte berechnet hat.

Dr. Hans Meiser, Ebbs / Tirol

 

 

Zu: „Mehr Demokratie“ von Dieter Stein, JF 43/10

Integriert und intrigieren

Zu Stuttgart 21 stellt Dieter Stein zu Recht die Frage: „Was ist der Ausweg?“ Bevor man in Baden-Württemberg die Grünen wählt, sollte man auch fragen: Wer hat schuld am Dilemma? Den Grünen jedenfalls liegt Opposition offenbar besser, da können sie intrigieren und ideologisieren. Es wurde nichts, wie vielfach behauptet, hinter verschlossenen Türen zurechtgemauschelt. In allen sechs Parlamenten, in denen Beschlüsse hierzu gefaßt wurden, waren die Grünen immer integriert. Ist es also vielmehr „Politikunfähigkeit“?

Die heutigen Gegner von Stuttgart 21 kennen die politischen Regularien und somit den Werdegang bis hin zur Baugenehmigung. Hier wurden die politischen Hausaufgaben verschlafen. Sonst hätten sie erkannt, daß nach dem letzten Parlamentsbeschluß und vor der Erteilung der Baugenehmigung der Zeitpunkt liegt, an dem die Forderung einer demokratisch legitimierten Volksabstimmung zu stellen gewesen wäre. Dieser Zeitraum belief sich auf circa fünf Jahre – Zeit genug. Plötzlich dagegen zu sein, obwohl man stets für mehr Schienenverkehr plädierte wie die Grünen, ist absurd und chaotisch.

Günther Bernlöhr, Waldenbuch

 

Krawall versus Demokratie

Von den Projektbefürwortern wird ins Feld geführt, daß über die Jahre der Planung 11.000 (!) Eingaben, Einsprüche und Widersprüche zum Projekt Stuttgart 21 bearbeitet und behandelt worden sind. Entsprechende Gerichtsentscheide hat es ja immer wieder gegeben. Diesen Angaben wird auch von seiten der Projektgegner nicht widersprochen. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wo da die Beteiligung der Bevölkerung gefehlt hat. Soll nun mit Krawall verhindert werden, was auf demokratischem Wege nicht möglich war?

Im Schlichtungsgespräch am 22. Oktober 2010 wurde Frau Gönner (CDU) von Herrn Palmer (Grüne) gefragt, weshalb die Landesregierung die Pläne zur Rheintalstrecke verändert und hierdurch zusätzliche Kosten von mehreren hundert Millionen Euro entstehen. Antwort von Frau Gönner: „Hiermit entsprechen wir den Bedenken, Einsprüchen und Widersprüchen der anliegenden Bevölkerung“. Soviel zum Thema „Arroganz der Macht“.

Christian Schwenk, Ebersbach

 

Stuttgart 21 kein Elfenbeinturm

Eine Volksabstimmung über „ideologische Großprojekte“ wie Abschaffung der D-Mark und ungebremste Zuwanderung wäre sicherlich sinnvoll gewesen. Bei Stuttgart 21 geht es jedoch um die Sache, zu deren Beurteilung man die Ausstellung „Stuttgart 21“ im Turm des dortigen Hauptbahnhofs besichtigen sollte. Tut man dies nicht, so handelt man wie die Kritiker von Sarrazin, die dessen Buch nicht gelesen haben.

Zur Planung von Stuttgart 21 gehört eben auch, daß dort ökologisch gebaut wird und der betreffende Stadtteil mit U- und S-Bahn angeschlossen wird. Durch die Tatsache, daß der Schloßpark um 20 Kilometer vergrößert wird, die 300 zu fällenden Bäume ersetzt und zusätzlich 5.000 Bäume gepflanzt werden, ergibt sich ein anderes Bild. Man kann es natürlich auch wie der Grüne Özdemir machen, der kürzlich mit dem Hubschrauber vom Flughafen in die City von Stuttgart flog, da ihm die Zugfahrt von 29 Minuten zu lang erschien. Dort hat er dann gegen das Projekt demonstriert, das diese Fahrt von 29 auf 8 Minuten reduzieren würde. Die Volksverdummung durch die Grünen ist inzwischen grenzenlos.

Werner B. Wegmann, Ludwigshafen

 

 

Zu: „Schicksal einer Generation“ von Dag Krienen, JF 43/10

Erinnerung ans Lager Jelabuga

Ich möchte Ihnen herzlich dafür danken, daß Sie eine Serie über die deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges starten. Leider sind die meisten der Betroffenen bereits verstorben. Ich bin wohl einer der letzten der ehemaligen Kriegsgefangenen in Rußland. Von August 1944 bis September 1949 war ich in verschiedenen Lagern der damaligen Sowjetunion, davon zwei Jahre in einem Kohlebergwerk im Donezk. Zuerst war ich Insasse des größten Offizierslagers in Jelabuga, dem „Klosterlager“, in der Tatarischen Republik. Hier war auch der bekannte Arzt Dr. Reuber, der in der Gefangenschaft die Madonna von Stalingrad für die Kameraden zum Weihnachtsfest noch einmal zeichnete. Er verstarb am 20. Januar 1944 im Lager in Jelabuga. Es gibt heute die Wanderausstellung „Kennst Du Jelabuga“ des Bundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge mit heimlich gemachten Bildern von Leutnant Sasse.

Helmut Trella, Mannheim

 

 

Zu: „Lehrmeister Krieg“ von Fritz Zwicknagel, JF 43/10

Bundeswehr als bewaffnetes THW

Zwicknagl hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Wehrpflicht ist nicht nur ausgehöhlt, sondern massiv mißbraucht worden – von vaterlandsvergessenen und verantwortungslosen Politikern ebenso wie von willfährigen, karrieresüchtigen Generalen, die solche Sprüche von sich geben wie der General a.D. Schneiderhan. Die Wehrpflicht ist zur Zeit zwar nicht die angemessene Wehrform für Deutschland. Dennoch waren die deutschen Streitkräfte etwa 100 Jahre in dieser Wehrform mit die besten und leistungsfähigsten der Welt, zumindest wenn man die fast als neidisch zu bezeichnenden Urteile nichtdeutscher Fachleute dazu liest (z.B. Trevor Dupuy und Martin van Creveld).

Den deutschen Politikern der Gegenwart ist es aber in deutlich weniger als 20 Jahren mühelos gelungen, aus der Bundeswehr eine Art bewaffnetes THW zu machen. Diese Streitkräfte sind unfähig zum Krieg gemacht geworden und werden doch von den gleichen Politikern in den Krieg geschickt. Ich selbst bin aus Verärgerung über diese Entwicklung der Bundeswehr vorzeitig als Berufsoffizier aus dem Dienst ausgeschieden.

Claus Mahler, Neuhaus/Oste

 

 

Zum Leserbrief: „Die deutsche Rechtschreibung“ von Holm Ay, JF 43/10

Sprachwidriges Machwerk

Vehementer Widerspruch: Die Entscheidung der JF, bei der bewährten klassischen Rechtschreibung zu bleiben, ist die einzig richtige. Wer sich ein wenig intensiver mit der sogenannten Neuen Rechtschreibung beschäftigt hat, wird nicht umhinkönnen, sie als das zu bezeichnen, was sie in Wirklichkeit ist: ein inkonsistentes und in vielem sprachwidriges Machwerk, das auf Dauer keinen Bestand haben kann und darf.

Sich dem kultusministeriell verordneten Schwachsinn zu unterwerfen, wäre schlimmster Untertanengeist. Es ist im Prinzip bereits falsch, die gewachsene deutsche Rechtschreibung als „alt“ zu bezeichnen. Sie ist alles andere als antiquiert. Einsteigern in die Thematik sind die sehr informativen Büchlein „Lob der Rechtschreibung. Warum wir schreiben, wie wir schreiben“ (2005) von Horst Haider Munske sowie „Der große ‘Blöff’. Neue deutsche Rechtschreibung: einfach unlernbar“ (2005) von Claudia Ludwig und Karin Pfeiffer zu empfehlen oder auch Titel von Theodor Ickler wie  „Falsch ist richtig. Ein Leitfaden durch die Abgründe der Schlechtschreibreform“ (2006).

Holger Schwartz, Berlin

 

 

Zu: „Ein Präsident steht im Regen“ von Hans Christians, JF 42/10

Bundespräsident dritter Wahl

Wulffs – durch Wortwahl und Haltung gekennzeichnete – Versuche, eine präsidiale Aula zu vermitteln, wirken seltsam hölzern und unecht. Sie überzeugen daher ebensowenig wie seine inhaltsleeren, indifferenten bis törichten Reden, was eigentlich auch nicht verwundert, denn Christian Wulff hat außerhalb der Politik nichts, worauf er sich stützen könnte. Er ist lediglich ein Politfunktionär.

Burkhard Beetz, Sickte

 

 

Zu: „Paukfabriken für McBildung“ von Ellen Kositza, JF 42/10

Quantität statt Qualität

Die Leistungsanforderungen werden immer weiter gesenkt, nur um mehr Quantität zu erzielen, wo Qualität gefragt ist! Mir tun die jungen Leute leid, die mit einem amputierten Abitur das Gymnasium verlassen und für ein Studium an einer Universität ungeeignet wären, wenn es diese Universität noch gäbe. Aber nein! Es muß ja eine Bologna-Reform sein mit deutlichen Restriktionen bei der Freiheit des Studiums und einer Negierung der auf Wissen beruhenden Bildung. Der Ausspruch des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III., daß die fehlenden physischen Kräfte durch geistige ersetzt werden müßten, ist heute noch genauso gültig.

Rudolf Zumann, Nieder-Olm

 

 

Zu: „Unterm Kopftuch“ von Lion Edler, JF 42/10

Verheerend: Integrationsexperte

Als Mitglied einer über drei Kontinente verzweigten Familie und selbst langjährig in Übersee Tätige verfüge ich zweifellos über mehr Auslandserfahrung und Sachkompetenz als der Wahlschwabe Özdemir, der Deutsch-Syrer Mazyek oder die meisten „Integrationsexperten“. Daher empfinde ich es als sehr ärgerlich und anmaßend, wenn hier lebende Muslime eine gegenseitige Bringschuld in Sachen Integration konstruieren. Eine solche „symmetrische“ Integrationspflicht seitens der Aufnahmegesellschaft gibt es nicht, denn unser Gemeinwesen und unser Grundgesetz sind der Maßstab: Nicht wir haben damit Schwierigkeiten – hier lebende Juden, Buddhisten oder Bahai übrigens auch nicht –, sondern fast ausschließlich zugereiste Muslime.

Marie-Jeanne Decourroux, München

 

Merkels Beruhigungsrhetorik

Selbst Frau Merkel behauptet, daß der Islam ein Teil Deutschlands sei. Doch die Scharia und der Dschihad sind feste Bestandteile des Islams. Wie sollen sich da die Muslime zu den Werten des Grundgesetzes bekennen? So erscheint Merkels Äußerung als bloße Beruhigungsrhetorik.             Thomas Waibel, Deggendorf

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen