© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/10 29. Oktober 2010

Meldungen

Wieder Staatsexamen statt Bachelor/Master

DRESDEN. Der Freistaat Sachsen wird in der Lehrerausbildung vom Bachelor/Master-System zum klassischen Staatsexamen zurückkehren. Laut einer gemeinsamen Kabinettsvorlage von Kultus- und Wissenschaftsministerium sollen die Lehramtsstudiengänge künftig wieder an die jeweilige Schulart angepaßt werden. Ziel sei es, Lehrer auszubilden, die in Zukunft auch gebraucht würden. „Das sind vor allem Grund-, Mittel- und Förderschullehrer“, erklärte Kultusminister Roland Wöller (CDU). „Der Bachelor ist kein berufsqualifizierender Abschluß.“ Ab dem Wintersemester 2011 würde das Lehramtsstudium wieder in ein Grund- und Hauptstudium gegliedert und auf eine Schulart ausgerichtet. Wissenschaftsministerin Sabine Freifrau von Schorlemer rechnet damit, daß das sächsische Modell bundesweit Vorbild werde. Den derzeit in Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschriebenen Lehramtsstudenten sicherte die parteilose Ministerin „anerkannte Abschlüsse und eine klare Perspektive für ihr Studium“ zu. Das Bachelor/Master-System war 2006 eingeführt worden. (fis)

 

Öko-Projekt gegen Mückenplage erfolgreich

Perugia. In der mittelitalienischen Region Umbrien ist es durch ein ökologisches Projekt gelungen, die Mückenplage um 70 Prozent zu reduzieren. Am Ufer des Trasimenischen Sees (Lago Trasimeno) leben Zuckmücken (Chironomidae). „Die belästigen nicht nur die Bewohner am See, sondern auch die Touristen“, erklärte Alessandro Di Giulio vom Gesundheitsamt Perugia im Deutschlandfunk. „Unser Ziel war es, die Mückenbestände soweit zu reduzieren, daß sie Menschen deutlich weniger belästigen, daß aber die Nahrungskette, für die diese Insekten wichtig sind, nicht unterbrochen wird.“ Hierfür wurden Speziallampen, Fledermäuse und der Bacillus thuringiensis israelensis zielgerichtet eingesetzt. Die Methode lasse sich auch auf Stechmücken anwenden. Der tödliche Bazillus müsse dafür an der Wasseroberfläche versprüht werden, wo sich die Mückenlarven befänden. Mehr unter: www2.ausl2.umbria.it/chironomidi/ (li)

 

Bolivien will Standort für Lithiumindustrie werden

La Paz. Bolivien hat den Aufbau einer nationalen Industrie für Lithiumionen-Akkus (Li-Ion) angekündigt. Dafür würden 900 Millionen Dollar investiert. Die Produktion solle 2014 anlaufen, erklärte der sozialistische Präsident Evo Morales vorige Woche. Bolivien besitze 70 Prozent der weltweiten Lithiumreserven. Sein Land wolle vom Lieferanten des Leichtmetalls zum Produzenten moderner Technologieprodukte werden. Die Li-Ion-Speicher sollen künftig Energieträger in Elektro- und Hybridautos sein, was zum einem hohen Lithiumbedarf führt. (fis)

 

Erkenntnis

„Der sichere Zugang zu Rohstoffen ist grundlegende Bedingung für die Produktion von Zukunftstechnologien in den Bereichen Elektromobilität, erneuerbare Energien und vieler weiterer Wachstumsmärkte.“

Industrieverband BDI

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