© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/10 03. September 2010

Meldungen

Guttenberg plant Schnupper-Wehrdienst

BERLIN. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat im Zuge der geplanten Bundeswehrreform die Einführung eines Wehrdiensts auf Probe ins Gespräch gebracht. Nach etwa sechs Monaten müsse jeder Wehrdienstleistende sagen können: „Soldatsein ist nichts für mich“, erläuterte Guttenberg seine Vorstellungen. Umgekehrt müsse auch die Bundeswehr über die Eignung eines jungen Mannes entscheiden dürfen. Der Minister will jährlich 7.000 bis 15.000 Freiwillige für einen Dienst von 12 bis 23 Monaten gewinnen und dafür den Dienst attraktiver gestalten. Dazu soll der Erwerb des Führerscheins ermöglicht werden, eine „ordentliche“ Bezahlung mit Anrechnung auf die Rente und Studienplatz-Optionen sowie „vieles mehr“ geboten werden. Die Pläne zur Bundeswehrreform sehen derzeit vor, die Wehrpflicht aufrechtzuerhalten, sie jedoch ab 2011 auszusetzen. Der Minister will die Bundeswehr nach eigenen Angaben kleiner, dafür aber effektiver machen und von etwa 252.000 Soldaten auf 160.000 verkleinern.

 

„Handelswege müssen verteidigt werden“

Berlin. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, hat den Einsatz der Bundeswehr zur Verteidigung der Handelswege gefordert. Zu den neuen Aufgaben der Armee gehöre auch die Wahrung der wirtschaftlichen Interessen, sagte er dem Focus. „Wir sind Vizeweltmeister im Export. Für uns  wäre es eine Katastrophe, wenn die Handelswege, insbesondere nach Südostasien, dauerhaft eingeschränkt oder bedroht wären. Die dürfen wir nicht den Piraten überlassen“, sagte Driftmann, der stellvertretender Vorsitzender der von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eingesetzten Reformkommission ist. Ähnlich wie der DIHK-Chef hatte sich Ende Mai der damalige Bundespräsident Horst Köhler geäußert. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk hatte Köhler gesagt, militärische Einsätze der Bundeswehr könnten auch den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands dienen. Daraufhin war Köhler in der Öffentlichkeit scharf kritisiert worden.

 

Bundeswehr plant mit Atomwaffen

Hamburg. Die Luftwaffe soll offenbar auch in Zukunft ein Geschwader mit Jagdbombern vom Typ „Tornado“ für den Einsatz amerikanischer Atombomben bereithalten. Laut Spiegel wird es in einer Handlungsempfehlung aus dem Verteidigungsministerium als erforderlich bezeichnet, „zur Sicherstellung der Dauereinsatzaufgabe Nukleare Teilhabe“ auch künftig 46 Tornados bereitzuhalten.  Experten vermuten beim Jagdbombergeschwader 33 im rheinland-pfälzischen Büchel bis zu 20 nukleare Bomben. Der Bundestag hatte im März den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland gefordert.

 

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