© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/10 27. August 2010

Meldungen

Für Moscheebau, gegen Deutschpflicht

WIEN. Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Anas Schakfeh, hat gefordert, daß künftig in jeder Landeshauptstadt Österreichs mindestens eine nach außen erkennbare Moschee inklusive Minarett steht. „Das ist die Hoffnung für die Zukunft“, erklärte der aus Syrien eingewanderte Sunnit in einem Pressegespräch. „Auf lange Sicht kann man Menschen nicht verbieten, ihre wirkliche religiöse Freiheit, die verfassungsgeschützt ist, auszuüben“, meinte Schakfeh. Die Zahl der muslimischen Bevölkerung in Österreich sei bei einer halben Million angelangt. „Was wir an Bethäusern haben, reicht nicht aus“, so Schakfeh. „Eine Kirche hat eine Struktur, eine Architektur. Und eine Moschee hat auch eine Architektur.“ Bei der Höhe der Minarette könne man aber Kompromisse eingehen, auch Lautsprecher müßten nicht angebracht sein. Die von Politikern geforderte Deutschlernpflicht vor einer Einwanderung hält der IGGiÖ-Chef für „nicht machbar“, da Deutschkurse oft nur in den Hauptstädten der islamischen Herkunftsländer angeboten würden. Die Zuwanderer müßten dann zweimal emigrieren kritisierte Schakfeh, „einmal von der Provinz in die Hauptstadt und dann nach Österreich“.

 

Zweiter Verdächtiger  im „Fall Bergersdorf“?

BRÜNN. Im „Fall Bergersdorf“ (JF 34/10), dem Massaker an deutschen Zivilisten, gibt es eventuell noch einen zweiten lebenden Tatverdächtigen. Laut einem Bericht der Internetzeitung Aktualne.cz handelt es sich um den früheren Berufssoldaten Štefan Bobek. Er sei nach Kriegsende 1945 aus der Slowakei in die Region um die mährische Stadt Iglau (Jihlava) gekommen. Bobek sei einige Jahre später aber nach Amerika ausgewandert, erklärte der Polizeiermittler Michal Laška. Bei Dobrenz (Dobronín) waren im Mai 1945 etwa 15 deutsche Zivilisten von Tschechen ermordet worden. Sechs Opfer sind vorige Woche exhumiert worden, ein DNA-Test soll ihre Identität klären. Dorfbewohner haben an der Grabstelle ein Holzkreuz aufgestellt. Den Mördern droht wegen der Beneš-Dekrete aber keine Verurteilung.

 

Auch Berlusconi für Neuwahlen in Italien

ROM. In Italien drohen Neuwahlen. Nach der Lega Nord plädiert auch Silvio Berlusconi (JF 34/10) dafür. „Ich lasse mich nicht verheizen. Bereiten wir uns auf Neuwahlen vor, auch auf baldige“, zitierte die Zeitung La Stampa den Regierungschef. Nachdem Parlamentspräsident Gianfranco Fini mit über 30 Abgeordneten die Berlusconi-Fraktion PdL verlassen und die eigene Gruppierung „Zukunft und Freiheit“ formiert hat, ist die absolute Mehrheit der Regierungskoalition gefährdet.

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