© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/10 23. Juli 2010

Blick in die Medien
Rote Pressezaren
Ronald Gläser

Immer wenn bei uns über Silvio Berlusconi berichtet wird, dann vergessen die Kommentatoren in den Zeitgeistmedien nicht, darauf hinzuweisen, daß er ein Pressezar sei, ein Medienmogul. Über SPD-Vorsitzende wird das nie gesagt, dabei sind die Genossen Teilhaber an einer Vielzahl von Verlagen und anderen Medienbetrieben. Die SPD-Tochterfirma DDVG, die alle diese Beteiligungen in sich bündelt, hat ihre Bilanz vorgelegt – und siehe da: Wieder hat die SPD mit ihren Beteiligungen an Zeitungen wie der Hannoverschen Allgemeinen oder der Frankfurter Rundschau millionenschwere Gewinne eingefahren, allem Krisengerede ihrer führenden Vertreter zum Trotz. 7,7 Millionen Euro sprudeln dadurch in die Parteikasse. Das ersetzt die Beiträge vieler Mitglieder, die den Roten längst den Rücken gekehrt haben, und die Wahlkampfkosten-erstattung für Stimmen, die die Partei auch nicht mehr bekommt.Union und FDP hatten sich während der Koalitionsverhandlungen verständigt, dieses rote Medienimperium zu überprüfen. Doch das Vorhaben wurde gleich wieder beerdigt. Typisch Schwarz-Gelb.

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