© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/10 23. Juli 2010

Zeitschriftenkritik: Einsatz für Tiere
Hund, Katze, Tiger, Elefant & Co.
Werner Olles

Die in unregelmäßigen Abständen im DIN-A-5-Format mit einem Umfang von zwölf Seiten erscheinende Zeitschrift Einsatz für Tiere ist eine Veröffentlichung des Internationalen Tierschutzfonds (IFAW). Mit seinen Vertretungen in fünfzehn Ländern rettet der IFAW Tiere in Not, setzt sich gegen Grausamkeit gegenüber Tieren ein und engagiert sich für den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen. So hat er beispielsweise auch an dem ersten Entwurf für ein chinesisches Tierschutzgesetz mitgearbeitet, nach dessen Verabschiedung durch den Volkskongreß der Raub, die Tötung und der Verzehr von Haustieren in China künftig strafbar sein wird. Tatsächlich gab es ein solches Gesetz in China bislang nicht, deshalb können Katzen dort immer noch eingefangen und auf Fleischmärkten verkauft oder Hunde in großangelegten Tötungsaktionen wegen diffuser Tollwutängste auf meist grausame Art und Weise getötet werden.

Der IFAW finanziert auch die einzige Tierklinik in Johannesburg, die sich dort um die Haustiere von über einer Million Menschen kümmert, die oft kein Geld haben, ihre Tiere kastrieren und medizinisch versorgen zu lassen. Dabei können eine Hündin und ihre Nachkommen in einem Zeitraum von sechs Jahren 67.000 Welpen erzeugen. Katzen werfen sogar 420.000 Nachkommen in sieben Jahren. Als Folge davon leben Millionen Tiere in Südafrika unterversorgt, in nur unzureichend ausgerüsteten Tierheimen oder werden einfach eingeschläfert.

Ein ähnliches Projekt unterstützt der IFAW auf der mexikanischen Insel Cozumel, wo streunende Hunde und Katzen zu einem großen Problem geworden sind. Weil die Inselbewohner ihre Haustiere im Alter von zwei bis drei Jahren vor die Tür setzen, um Platz für die Welpen zu machen, ziehen die Streuner durch die Straßen und suchen auf den Müllkippen nach Nahrung. Dort werden sie dann eingefangen und getötet, weil sie nach Ansicht der Behörden sonst zu einer Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit der Menschen werden. Mit einem modernen und humanen Kastrationsprogramm will der IFAW die Haustierpopulation in Cozumel nun wirksam kontrollieren.

Einsatz für Tiere berichtet auch über die Artenschutzkonferenz (CITES) in Doha im März dieses Jahres. Hier wurde die Staatengemeinschaft aufgefordert, den Schutz für verschiedene bedrohte Tierarten endlich zu verbessern. So ist der Bestand an Tigern vor allem durch Wilderer und die Abholzung von Dschungelwäldern inzwischen auf unter 3.200 Tiere gesunken, Elefanten sind massiv bedroht durch Versuche zur Wiederbelebung des Elfenbeinhandels, und der Lebensraum von Eisbären wird bedingt durch den Klimawandel immer kleiner.

Unterstützung vom IFAW bekommt der kanadische Senator Mac Harb, der mit einem Gesetzentwurf, über den das Parlament letztes Jahr nicht mehr rechtzeitig abstimmen konnte, die Robbenjagd verbieten will. Obwohl es in diesem Jahr im Golf von St. Lorenz an der Ostküste Kanadas sowenig Packeis wie nie zuvor gab und deshalb ohnehin bereits viele Robbenbabies sterben mußten, hatte die kanadische Regierung auch in diesem Frühjahr wieder 330.000 Sattelrobben zum Abschuß freigegeben.

Anschrift: IFAW. Postfach 10 46 23, Hamburg. Internet: www.ifaw.de

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