© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/10 23. Juli 2010

Meldungen

„Es war ganz klar, daß sie töten wollten“

Grenoble. Im südostfranzösischen La Villeneuve, einer Zuwanderervorstadt von Grenoble, sind vorige Woche gewalttätige Unruhen ausgebrochen. Es gab zahlreiche Brandstiftungen. Dabei wurde aus den Reihen der zumeist jugendlichen Einwanderer auch wiederholt auf die Polizei geschossen. „Sie setzten Pistolen und Gewehre ein. Es war ganz klar, daß sie töten wollten“, erklärte Brigitte Jullien, Sicherheitsdirektorin im Département Isère. Anlaß der Gewaltorgie war der Tod des mehrfach vorbestraften Gewaltverbrechers Karim Boudouda (siehe JF-Kommentar S. 2). Der 27jährige hatte am 15. Juli mit einem Komplizen das Casino in Uriage-les-Bains bei Grenoble ausgeraubt. Bei ihrer Flucht mußten die Räuber ihr Auto samt Beute (über 30.000 Euro) zurücklassen. Boudouda feuerte mit einer Kalaschnikow und einer Uzi auf die ihn verfolgenden Polizisten, die das Feuer in Notwehr erwiderten. Der Casino-Räuber wurde dabei am Kopf tödlich getroffen.

 

Vorerst kein Burka-Verbot in Österreich

WIEN. Der Verfassungsausschuß im österreichischen Parlament hat einen Antrag zum Verbot der islamischen Vollverschleierung nach französischem Vorbild vertagt. „Die Burka als Symbol der Unterdrückung und der vollständigen Unterwerfung der Frau unter den Mann bleibt in Österreich damit weiterhin toleriert“, kritisierte FPÖ-Frauensprecherin Carmen Gartelgruber. Die französische Nationalversammlung habe mit ihrem Burka-Verbot ein Zeichen gegen die religiös begründete Unterdrückung von Frauen gesetzt. Daneben seien auch Genitalverstümmelung und Zwangsehen nicht hinnehmbare Praktiken aus dem islamischen Kulturkreis.

 

Kreditwürdigkeit Irlands weiter abgesunken

NEW YORK/DUBLIN. Trotz des 750-Milliarden-Rettungsschirms ist die Kreditwürdigkeit Irlands weiter gesunken. Wegen des zwar langsamen, aber deutlichen Verlustes an Finanzstärke stufte Moody’s Investors Service das EU-Land am Montag von „Aa1“ auf „Aa2“ herab. Die Wachstumsaussichten Irlands seien wegen des starken Abschwungs bei Finanzdienstleistungen sowie Immobilien schwach. Auch ungewisse Verbindlichkeiten im Bankensystem hätten den Schritt mitverursacht, so die US-Ratingagentur. Vorige Woche hatte Moody’s bereits das Kreditrating von Portugal von „Aa2“ auf „A1“ zurückgestuft (JF 29/10).

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen