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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/10 02. Juli 2010
JF intern Wochenlang war sie Gegenstand eines großen Rätselratens im JF-Verlag: die weiße Jacke. Urplötzlich hing sie am Garderobenständer des Redaktionsflurs, von wo sie nicht mehr verschwand und dennoch nicht vermißt wurde (JF-Intern 24/10). Auch der Praktikant und Autor dieser Zeilen bestritt selbst auf Nachfrage hin ihren Besitz. Doch nun kann es raus, das Rätsel ist gelöst: sie gehört mir doch! Daß ich mich auch durch das Lesen des Berichts an dieser Stelle zunächst nicht umstimmen ließ, sorgte umso mehr für Verwunderung. Erst als der stellvertretende Chefredakteur Thaler bemerkte, daß ich wenig später einen Pullover von derselben Schweizer Modemarke trug, wurde auch ich mißtrauisch – mir selbst gegenüber. Irgendwie hatte ich mich mit dem Motto „Kleider machen Leute“ nie anfreunden können und deshalb wohl selten auf selbige geachtet. Doch kein Grund zur Sorge: „Zerstreutheit ist Konzentration auf etwas anderes“, wußte schon der österreichische Schriftsteller Erik Graf Wickenburg (1903–1998). So muß es wohl auch gewesen sein, als ich mein erstes Schulzeugnis (gute Noten) auf dem Heimweg verlor, oder als ich in der zweiten Klasse ein Buch in der Tiefkühltruhe liegenließ, als ich mir ein Eis herausholte. Was dieses andere wohl war, an das ich damals dachte? Das weiß nur die Jacke – und schweigt im Kühlschrank. |