© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/10 02. Juli 2010

„Abschaum der Straße“
Hamburg: Nach einem brutalen Überfall jugendlicher Zuwanderer auf eine Polizeieinheit droht die Stimmung in der Hansestadt zu kippen
Sverre Schacht

Bis zu 30 Jugendliche haben am Wochenende im Hamburger Süden eine Gruppe Polizisten auf offener Straße brutal angegriffen. Erst durch einen Großeinsatz unter Hinzuziehung von Einheiten aus Niedersachsen konnte die  Lage unter Kontrolle gebracht werden. Fünf Polizisten wurden bei dem Angriff schwer verletzt, ein 46jähriger erlitt lebensbedrohliche Kopfverletzungen – ihm droht auf einem Auge der Verlust der Sehkraft.

Die Polizisten waren mit der Meldung einer angeblichen Bahnhofsschlägerei von den Tätern möglicherweise gezielt zum Tatort gelockt worden. Als die Beamten statt der erwarteten Schläger zunächst einen Exhibitionisten stellten, warfen plötzlich rund 30 Jugendliche mit Flaschen und Steinen. Polizisten gingen zu Boden, wurden getreten und geschlagen. Die 16 noch am Tatort Verhafteten im Alter zwischen 15 und 32 Jahren sind Zuwanderer, darunter einschlägig vorbestrafte Intensivtäter. Am Montag stellte sich schließlich der mutmaßliche Haupttäter, ein 31 Jahre alter Tunesier, der Polizei. Er soll mit Tritten ins Gesicht den 46 Jahre alten Polizeikommissar lebensbedrohlich verletzt haben. Offenbar ist der Mann einschlägig bekannt: Er soll bereits 1997 mit einer Jugendbande einen 17 Jahre alten Lehrling drangsaliert und in den Selbstmord getrieben haben. Für Diskussionen sorgen unterdessen Videoaufnahmen von dem Vorfall, auf dem Polizisten zu sehen sind, wie sie mit Schlagstöcken gegen Jugendliche vorgehen.

Die neuerliche Gewalttat in Hamburg innerhalb weniger Wochen hat die Diskussion über die innere Sicherheit in der Hansestadt erneut verstärkt. Der Ruf nach mehr Konsequenz in der Justiz und mehr Unterstützung für die Polizei  durch die Politik wird zum Wutschrei. Der Landesvorsitzende  der Deutschen Polizeigewerkschaft, Joachim Lenders, machte seinem Zorn mit ungewohnt harten Worten Luft. Die Attacke auf die Streifenbeamten zeige einmal mehr, wie „hilflos und desinteressiert Politiker hinter ihrer Polizei stehen“. Ewigkeiten hätten seine angegriffenen Kollegen auf Verstärkung „in dem personell ausgedünnten Süden Hamburgs“ gewartet. „Es ist unfaßbar, mit welcher Brutalität diese Straftäter, die nur noch als Unterschicht und Abschaum der Straße zu bezeichnen sind, gegen unsere Kollegen vorgegangen sind.“ Seine Kollegen müßten nun ihre Verletzungen behandeln lassen, während die Politik weiter diskutiert, ob sie Geld und Willen zu mehr Sicherheit hat.

Die völlige Mißachtung jeglicher deutscher Staatlichkeit durch junge Zuwanderer ist in Hamburgs Süden nicht neu.  Neuwiedenthal, der Ort des hinterhältigen Angriffs auf die Polizisten, bildet den Bruch zwischen Zuwanderern und Autochthonen schon äußerlich ab: Zuwanderer wohnen in Hochhäusern, Deutsche in Einfamilienhäusern. Die gewachsenen Strukturen des Stadtteils wurden vor Jahren zerstört oder dem Durchgangsverkehr geopfert. Härteste soziale Gegensätze sind Alltag. Schon vor Jahren wurden Busfahrer dort aus nichtigen Gründen angegriffen, jüngst ein Körperbehinderter von alkoholisierten jungen Einwanderern derart geschlagen, daß er teilweise gelähmt bleibt. Anfang des Monats wurden Leichenteile in Müllsäcken gefunden – das Ergebnis eines Streits unter türkischen Zuwanderern.

Der Stadtteil befindet sich im „Würgegriff der Gewalt“, wie die Lokalpresse schreibt. Was sie nicht schreibt: Die Täter sind fast ausnahmslos Zuwanderer, so auch der Messerstecher, der kürzlich das Leben eines 22jährigen beendete. Nach seiner Abiturfeier wurde der junge Deutsche  erstochen, weil er seine Freundin beschützen wollte. Er starb im Krankenhaus. Der Täter, ein aramäischer Türke, war als Intensivtäter bekannt.

Angesichts der wachsenden Ausländergewalt droht die Stimmung in der Bevölkerung zu kippen, wie die Medien berichten. Der Blick richtet sich dabei immer häufiger auch auf die Verantwortlichen in Politik und Justiz.

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