© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/10 25. Juni 2010

Meldungen

Minister: „Familien nicht verstaatlichen“

SCHMITTEN.  Vor zuviel Einflußnahme des Staates auf die Familie hat der hessische Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, Jürgen Banzer (CDU), gewarnt. Familien brauchten mehr „Rückenwind“, nämlich Unterstützung durch den Staat, dürften aber nicht „verstaatlicht“ werden, sagte der Politiker am 19. Juni beim Festakt zum 40jährigen Bestehen der freikirchlichen Familienferienstätte Dorfweil (Schmitten/Taunus). Der Staat müsse „vor den Kinderbetten und Wohnungen haltmachen“. Andererseits dürfe man nicht die Augen vor Fehlentwicklungen in der Familie verschließen. Die Familienferienstätte Dorfweil – eine Einrichtung in Kooperation mit dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden – hatte ihr Jubiläum unter das Motto „Starke Eltern – starke Kinder“ gestellt. Der Bürgermeister von Schmitten, Marcus Kinkel (Freie Wähler), kritisierte den Trend, Kinder möglichst schon früh nach der Geburt in Einrichtungen betreuen zu lassen, um arbeiten zu gehen: „Wir können doch nicht Kinder in die Welt setzen, nur damit der Staat sie betreut.“ Die Familienferienstätte Dorfweil ist als gemeinnützig anerkannt. Sie verfügt über 170 Betten in 24 behindertenfreundlichen Zimmern und 19 Appartements.

 

Besucherzuwachs in Stasi-Gedenkstätte

BAUTZEN. Die Stasi-Gedenkstätte Bautzen reagiert auf steigende Besucherzahlen. Ab kommenden Montag (28. Juni) ist die Ausstellung im früheren Stasi-Gefängnis auch montags und damit die ganze Woche über geöffnet. 20 Jahre nach der friedlichen Revolution nehme das Interesse an einer ungeschminkten Darstellung der Diktaturen des 20. Jahrhunderts nicht ab, sondern zu, kommentierte der Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Siegfried Reiprich, steigende Besucherzahlen. Im vergangenen Jahren wurden in der Gedenkstätte Bautzen mehr als 100.000 Gäste gezählt. Internet: www.stsg.de/cms/bautzen/startseite

 

Mehr Ausleihen aus öffentlichen Bibliotheken

KÖLN. Die öffentlichen Bibliotheken in Deutschland werden immer stärker genutzt. Trotz chronisch knapper Kassen ist die Zahl der entliehenen Bücher, Spiele und CDs seit 2005 um etwa fünf Prozent gestiegen. Das hat eine Auswertung der Deutschen Bibliotheksstatistik ergeben. Deutlich zugenommen hat die Bibliotheksnutzung vor allem in den westdeutschen Bundesländern. Im Vergleich von 429 Kreisen und kreisfreien Städten liegen neben Braunschweig mit einer Zunahme um mehr als die Hälfte die bayerische Stadt Regensburg und der niedersächsische Landkreis Stade mit einem Anstieg um etwa 40 Prozent vorn.

 

Nowottny warnt vor  Inflation der Talkshows

BERLIN. Der frühere WDR-Intendant Friedrich Nowottny (81) befürchtet nach der Verpflichtung von Günther Jauch eine Inflation der Talkshows im Ersten. „Jeden Abend Talkshow um 22.45 Uhr allein in der ARD, wer soll das sehen wollen?“ fragte Nowottny im Tagesspiegel. Es sei zudem problematisch, Gäste für die Fülle an Sendungen zu bekommen, wenn von Sonntag bis Donnerstag im Abendprogramm Talkshows programmiert würden. „Wenn immer dieselben Gesprächspartner auftauchen, können Sie das vergessen, dann werden die Zuschauer abwandern. Schon heute ist es doch so, daß zu oft die immer gleichen Köpfe das immer Gleiche sagen.“ Günter Jauch soll ab Herbst 2011 den Sendeplatz von „Anne Will“ am Sonntagabend übernehmen.

 

Sprach-Pranger

„Shopping Events“

Titel einer Veranstaltungsreihe der Berliner Verkehrsbertriebe (BVG)

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