© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/10 25. Juni 2010
Aufgeschnappt Die Bundeswehr rüstet auf. Zwar nicht mit Kampfhubschraubern, Panzern oder bei den U-Booten letztere werden weiter abgerüstet , sondern bei der Sensibilisierung für die Rolle von Geschlechterverhältnissen in internationalen Beziehungen. Dazu lädt man an der Bundeswehr-Universität in München am 9. und 10. Juli zur Internationalen Konferenz Gender, Frieden und Sicherheit ein, die anläßlich des Jahrestags der Verabschiedung der UN-Resolution 1325 stattfindet, mit der vor zehn Jahren die Weichen auf die Ideologie des Gender Mainstreaming gestellt worden sind. Veranstalter sind Carlo Masala, der den Lehrstuhl für Internationale Beziehungen an der militärischen Kaderschmiede repräsentiert, und die Frauenakademie München e.V., ein seit 1984 bestehendes Feministennetzwerk, das sich seiner anerkannten Forschungsaktivitäten bei der feministischen Theoriedebatte rühmt. In Vorträgen sollen Offiziere von WissenschaftlerInnen, VertreterInnen von NGOs und VertreterInnen aus der Politik überzeugt werden, warum die internationalen Beziehungen eine Geschlechterperspektive brauchen, und erhalten über Frieden und Sicherheit aus der Perspektive des Feminismus-Pazifismus am Beispiel der Spotlights Bosnien oder Kosovo eine Aufklärungseinheit. Sicher ist man sich, daß die Struktur der Geschlechterverhältnisses im Zusammenhang mit der Neigung zum gewaltförmigen Konfliktaustrag steht. In Afghanistan sei man dem Kriegsziel, die Frauenrechte zu verteidigen jedoch nicht nähergekommen, was wie von den USA gefordert ein stärkeres militärisches Engagement am Hindukusch nahelege. |