© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/10 18. Juni 2010

Meldungen

USA können Schulden weginflationieren

NEW YORK. Der US-Ökonom Nouriel Roubini hat die EU-Milliarden-Hilfen für Griechenland kritisiert. Athen habe kein Liquiditäts-, sondern ein Solvenzproblem: „Es ist sinnlos, noch mehr Schulden auf einen Haufen schlechter Schulden aufzustapeln. Dadurch sind die strukturellen Probleme nicht gelöst“, erklärte der Professor von der New York University im Magazin Profil. Notwendig sei eine geordnete Umschuldung. „Es ist besser, wenn die Investoren, die dort Risiko genommen haben, es auch tragen müssen – und nicht der österreichische oder deutsche Steuerzahler.“ Dies würde auch keine Panikwelle wie bei der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers 2008 auslösen: „Es gibt nur dann ein zweites Lehman, wenn Griechenland die Schulden nicht bald restrukturiert.“ Roubini rechnet auch mit einem weiteren Kursverfall des Euro, dieser werde sich auf die Parität mit dem Dollar zubewegen. „In der nächsten Zeit macht sich der Markt weniger Sorgen um die USA. Diese können ihre Schulden weginflationieren.“ Das könnten die Griechen wegen der Euro-Währungsunion nicht. Aber auch die USA könnten nicht ewig Defizite auftürmen: „Die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Märkte in den nächsten zwei bis drei Jahren auf den Dollar einschießen, ist extrem hoch.“

 

Neuer Weltrekord bei Solarmodul-Effizienz

Bitterfeld. Die deutsche Photovoltaikfirma Q-Cells SE hat einen neuen Weltrekord für in Serie gefertigte Dünnschicht-Solarmodule vermeldet. Das Meßinstitut Fraunhofer ISE habe einen Wirkungsgrad von 13 Prozent für ein Q-Cells-Solarmodul aus der Fertigung der Solibro GmbH bestätigt. Mit einer Leistung von 97,4 Watt peak (Wp) wurde der Rekord bezogen auf die Gesamtfläche von 0,75 Quadratmeter (m²) erzielt. Der Wirkungsgrad bezogen auf die Aperturfläche von 0,684 m² betrage sogar 14,2 Prozent und liege damit laut „Progress in Photovoltaics“ -Tabelle an der Weltspitze für Dünnschichtmodule. Die deutsche Solarbranche steht wegen der Billigmodule aus China in heftigem Preiswettbewerb.

 

Fischer und Angler gegen Kormorane

HAMBURG. Der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) hat eine Unterschriftenkampagne zur Reduzierung der Kormoran-Bestände gestartet. Die Vermehrung der fischfressenden Vögel „verhindert eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer natürlichen Gewässer durch Angler und Berufsfischer und stört Artenschutzprogramme für gefährdete Fischarten wie Lachs, Meerforelle, Äsche und Aal, so der DFV“. Es gehe nicht um einen Ausrottungsfeldzug, sondern um eine Bestandsregulierung wie bei Reh oder Wildschwein. DFV-Infotelefon: 040 / 31 48 84.

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