© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/10 18. Juni 2010

Meldungen

Rohstoffvorkommen in Afghanistan entdeckt

KABUL/WASHINGTON. In Afghanistan lagern unerschlossene Erz- und Mineralienvorkommen mit einem aktuellen Marktwert von etwa einer Billion Dollar. In einem internen Pentagon-Papier werde Afghanistan daher als das „Saudi-Arabien für Lithium“ bezeichnet, berichtete am Montag die New York Times. Daneben gebe es gigantische Vorräte an Eisen, Kupfer, Kobalt und Gold. „Es gibt hier ein atemberaubendes Potential“, erklärte der Kommandeur der US-Streitkräfte, General David Petraeus. Entdeckt wurden die Lagerstätten mit Hilfe von sowjetischem Datenmaterial aus der Besatzungszeit 1979 bis 1989. „Es gab Karten, aber wegen der Kriege blieb die Entwicklung 35 Jahre lang stehen“, erklärte der Ingenieur Ahmad Hujabre, der einst für das afghanische Bergbauministerium arbeitete. Wegen der Kriegszustände und der fehlenden Bergbauindustrie könne es aber Jahrzehnte dauern, bis die Vorkommen ganz erschlossen werden. Lithium ist für moderne Batterietechnik unverzichtbar. Die größten Vorkommen des Leichtmetalls wurden bislang in Bolivien gefunden.

 

Keine Leugnung von Kommunisten-Untaten

BUDAPEST. Das neugewählte ungarische Parlament hat vorige Woche beschlossen, auch das Leugnen der Verbrechen des Kommunismus unter Strafe zu stellen. Die Strafgesetzänderung wurde mit den Stimmen der regierenden Konservativen (Fidesz) und Christdemokraten (KDNP) angenommen. Im Februar hatte die damalige sozialistisch-linksliberale Mehrheit lediglich das Leugnen des Holocausts explizit verboten. Nun kann in Ungarn mit Haft von bis zu drei Jahren bestraft werden, wer „den vom nationalsozialistischen oder vom kommunistischen System begangenen Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, in Zweifel zieht oder in ihrer Bedeutung herabmindert“.

 

Ethnische Unruhen in Kirgistan eskalieren

Bischkek. Nach den blutigen Unruhen im Südwesten der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan hat die Übergangsregierung von Rosa Otunbajewa Rußland vergeblich um militärische Hilfe gebeten. „Dieser Schritt wäre aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt, denn es geht um einen inneren Konflikt“, erklärte am Dienstag der russische OSZE-Botschafter Anwar Asimow. Bei den Anfang Juni begonnenen Ausschreitungen von Kirgisen gegen die usbekische Minderheit sind vermutlich Hunderte Usbeken umgekommen. Usbekistan hat wegen der anhaltenden Flüchtlingswelle seine Grenzen geschlossen. Die kirgisische Regierung wirft der Familie des gestürzten Präsidenten Kurmanbek Bakijew (JF 16/10) vor, die Krawalle organisiert zu haben.

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