© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/10 18. Juni 2010

Meldungen

Statistiker zählen mehr Abtreibungen

Wiesbaden. Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist in den ersten drei Monaten des Jahres gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wurden in dem Zeitraum rund 29.800 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet und damit 400 mehr (plus 1,3 Prozent) als im ersten Vierteljahr 2009. Knapp drei Viertel der Frauen, die abgetrieben haben, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 14 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Fast acht Prozent der Frauen waren nach Angaben der Statistiker 40 Jahre und älter, der Anteil der unter 18jährigen betrug vier Prozent. 41 Prozent der Schwangeren hatten vor dem Eingriff noch kein Kind zur Welt gebracht. Lebensschutzorganisationen weisen regelmäßig darauf hin, daß in die offizielle Abtreibungsstatistik nur die gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche Eingang finden und es eine beträchtliche Dunkelziffer gebe.

 

Kipping wirft Gauck Verharmlosung vor

Berlin. Die stellvertretende Linkspartei-Chefin Katja Kipping hat die Nominierung Joachim Gaucks für das Amt des Bundespräsidenten scharf kritisiert. „Herr Gauck vertritt in der Öffentlichkeit immer wieder eine Position, die auf eine Gleichstellung von Links und Rechts hinausläuft“, sagte sie in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dies sei eine „Verharmlosung des Hitler-Faschismus“. Gaucks Leistung bei der historischen Aufarbeitung der DDR-Staatssicherheit kommentierte Kipping zwiespältig. Zwar sei diese Tätigkeit „eher etwas, was mich für ihn einnehmen würde“, behauptete die Politikerin, um aber einzuschränken: „Obwohl man natürlich schon die Frage stellen muß, ob er dieses Amt wirklich immer rein wissenschaftlich ausgeführt oder nicht doch auch im Dienste gewisser Parteien gearbeitet hat.“ Ablehnend äußerte sich Kipping auch über Gaucks freiheitliche Einstellung: „Er hat sich in allen Reden immer sehr vehement für Freiheit stark gemacht“, dabei aber den Sozialstaat kritisiert. „Als Bundespräsident würde er die Gesellschaft nicht versöhnen, sondern spalten.“

 

Afghanistan: General fordert Kampfflugzeuge

Berlin. Die im Norden Afghanistan stationierten deutschen Aufklärungsflugzeuge vom Typ Tornado könnten demnächst auch zur Bekämpfung von Bodenzielen eingesetzt werden. „Warum sollen deutsche Soldaten am Boden nicht von deutschen Flugzeugen aus der Luft unterstützt werden können? Warum brauchen wir die Alliierten dazu?“ fragt der Kommandeur des Isaf-Regionalkommandos Nord, Brigadegeneral Frank Leidenberger, in der Rheinischen Post. Er regte an, das Einsatzmandat des Bundestags aus rein militärischer Sicht auf diese Möglichkeit hin zu überprüfen. Im nordafghanischen Masar-i-Scharif sind seit 2007 sechs Tornados der Luftwaffe stationiert.

 

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