© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/10 11. Juni 2010

Meldungen

Eva Herman liest wieder Nachrichten

ROTTENBURG. Gut zweieinhalb Jahre nach ihrem Rauswurf als Tagesschau-Sprecherin liest Eva Herman wieder Nachrichten. Seit Anfang Juni präsentiert die 51jährige auf den neuen Internet-Nachrichtenseiten des Kopp-Verlags ( www.kopp-online.com ) an jedem Wochentag aktuelle Informationen, „die in den staatlichen Fernseh- und Radionachrichten nicht erwähnt werden, aber für eine ausgewogene Information der Bevölkerung unerläßlich sind“, wie der Verlag mitteilte. Das Projekt sei über viele Monate in Zusammenarbeit mit dem Verleger Jochen Kopp, Moritz Krebs, dem Sohn des verstorbenen Schauspielers Dieter Krebs, und dem früheren FAZ-Journalisten Udo Ulfkotte, der Chefredakteur des neuen Formats ist, entwickelt worden. Produziert wird die neue Nachrichtensendung in den Studios von PublicDemand MediaNetworks in Hamburg. Chefredakteur Ulfkotte sagt dazu: „Wenn die Bürger durch die staatlichen Nachrichtenprogramme zappen, für die sie mit Zwangsgebühren belastet werden, dann finden sie in jedem staatlichen Programm die gleichen Nachrichten. Immer nur Interviews mit Politikern, Parteitage und nochmals Politiker. Viele wichtige und brisante Themen werden aus Gründen der politischen Korrektheit dagegen schlicht ausgeblendet. Bei uns erhalten die Zuschauer Tag für Tag jene Informationen, die ihnen bei den staatstragenden Kanälen bislang vorenthalten werden.“ Außerdem könnten sie Themenvorschläge einreichen. Die Sendungen werden archiviert und können auch auf Mobiltelefonen, iPods und Laptops weltweit empfangen werden. Im Kopp-Verlag ist unlängst Eva Hermans neuer Bestseller „Die Wahrheit und ihr Preis – Meinung, Macht und Medien“ erschienen, in dem sie über die Kampagne gegen sich und die  Funktionsweise des Medienbetriebs berichtet (JF 17/10).

 

Radio Paradiso wehrt sich gegen Lizenzentzug

BERLIN. Der christliche Sender Radio Paradiso, der von einem Verlust seiner Sendelizenz bedroht ist, hat seinen Wortanteil im Jahr 2009 deutlich erhöht. Eine neue Studie der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat ergeben, daß der Wortanteil von Radio Paradiso Brandenburg auf 131 Minuten pro Tag (12,8 Prozent) gestiegen ist, was sich aufgrund der Programmstruktur in etwa auf Radio Paradiso in Berlin übertragen lasse. Im Vergleich zu dem Wortanteil von 7,1 Prozent, der 2008 in Berlin gemessen wurde, habe sich der Wert fast verdoppelt. Eine Analyse zur Berliner Radiolandschaft hatte Radio Paradiso vor gut zwei Jahren einen erheblichen „Substanzverlust“ bescheinigt. Im Mai hatte die MABB entschieden, die Lizenz für Radio Paradiso nicht zu verlängern (JF 21/10). Kritik daran übte neben der Evangelischen Kirche auch der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder. „In einer Zeit, in der wir stärker als je zuvor um Werte ringen, die unserer Gesellschaft zugrunde liegen, wäre es ein schlechtes Signal, einem christlich orientierten Sender keinen Platz mehr zu geben.“ Es gehe auch um ein „Zeichen des Respekts für unsere christlich-abendländische Tradition“, schrieb Kauder vergangenen Donnerstag im Berliner Tagesspiegel. Die genaue Begründung für den Lizenzentzug soll nach der nächsten Sitzung des Medienrats am 22. Juni mitgeteilt werden.  

 

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