© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/10 11. Juni 2010

Meldungen

Neue D-Mark würde als starke Währung gelten

ZÜRICH. Die Schweizer Großbank UBS bereitet sich offenbar auf ein Aufbrechen der Europäischen Währungsunion vor. Eine diskutierte Option ist dabei ein Ausscheiden Deutschlands aus dem Euro. „Im Fall eines Ausscheidens Deutschlands würde der Rest-Euro als die schwache Währung und die neue D-Mark als die starke Währung gelten“, schrieb der UBS-Chefökonom Andreas Höfert in der Weltwoche. „Gemäß UBS-Berechnungen beträgt das Aufwertungspotential einer neuen D-Mark mindestens zwanzig Prozent gegenüber ihrem ursprünglichen Euro-Umwandlungskurs aus dem Jahr 1999. Deutsche Vermögenswerte und Anlagen würden hiervon profitieren“, so Höfert. Verlierer wären aber deutsche Exporteure und Deutsche, die Vermögenswerte in Euro außerhalb von Deutschland halten. Viele Länder des so verkleinerten Euro-Raums würden dadurch aber wieder wettbewerbsfähig auf den Weltmärkten. „Die massiven Ungleichgewichte zwischen den Überschüssen Deutschlands und den Defiziten der Euro-Mittelmeerländer würden wieder schrumpfen“, erläuterte der UBS-Ökonom.

 

Britische Ökonomen prophezeien Euro-Ende

LONDON. Der Euro wird nach Ansicht britischer Wirtschaftswissenschaftler die nächsten fünf Jahre nicht überleben. Das geht aus einer Umfrage des englischen Sunday Telegraph hervor. Danach sind zwölf der 25 befragten Ökonomen der Meinung, der Euro werde in seiner jetzigen Form die derzeitige Legislaturperiode nicht überstehen. Der frühere britische Notenbanker und heutige Wirtschaftsprofessor am Dartmouth College, David Blanchflower, sagt sehr weitreichende politische Auswirkungen der Euro-Krise voraus. Die Deutschen seien nicht mehr bereit, für andere Mitgliedsstaaten zu bezahlen, und würden möglicherweise aus der Gemeinschaftswährung aussteigen. Diese Ansicht vertraten vier der Ökonomen.

 

Bilderberg-Konferenz debattierte Euro-Krise

BARCELONA. Die jährliche Konferenz der Bilderberg-Gruppe wurde vom 3. bis 6. Juni in dem katalonischen Badeort Sitges südwestlich von Barcelona abgehalten. Die Liste der etwa 130 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Medien wurde traditionell geheimgehalten. Laut Medienberichten war diesmal der spanische König Juan Carlos der Gastgeber. Hauptthema soll die Weltfinanzpolitik und speziell die Dollar-Euro-Parität gewesen sein. Neben einigen ehemaligen Staats- und Regierungschefs sollen zahlreiche Bank- und Konzernchefs, drei EU-Kommissare, diverse Minister, Behördenchefs und Berater aus Europa und Nordamerika teilgenommen haben. Mehr unter: www.bilderbergmeetings.org

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