© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/10 04. Juni 2010

Meldungen

Sprachpanscher des Jahres gesucht

DORTMUND. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Ruhr.2010 GmbH, Fritz Pleitgen, ist vom Verein Deutsche Sprache zum Kandidaten für den Titel Sprachpanscher des Jahres gekürt worden. Wie der Verein in Dortmund mitteilte, wimmelt es auf der Internetseite der Ruhr.2010 GmbH von Imponierdenglisch wie volonteers, mapping the region oder local heros. Als weiteren Kandidaten benannte der Verein die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Berlin, die auf Werbeplakaten für eine Ausstellung zur Preußenkönigin Luise diese It-Girl, Fashion Victim oder Working Mom nennt. Weitere Nominierte sind der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Manfred Beilharz, oder die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU). Mit dem Negativpreis Sprachpanscher des Jahres benennt der Verein Deutsche Sprache seit 1997 Personen oder Institutionen, die aus Sicht des Vereins unnötigerweise englische Begriffe verwenden.

 

Hambacher Schloß erhält Bundesförderung

BERLIN. Das Hambacher Schloß wird in die institutionelle Förderung des Bundes aufgenommen und erhält künftig jedes Jahr 100.000 Euro. Das vereinbarten Kulturstaatsminister Bernd Neumann und die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen. Neumann würdigte den historischen Bau als nationales Denkmal: Das Hambacher Schloß ist wie die Paulskirche in Frankfurt und der Reichstag in Berlin ein Symbol für Freiheit und Demokratie. Heute gilt dieser historische Ort als Meilenstein auf dem Weg zur Einheit Deutschlands. Die Stiftung Hambacher Schloß erhält durch die institutionelle Förderung Planungssicherheit, um das Schloß als Baudenkmal zu erhalten, die Dauerausstellung weiterzuentwickeln und das Hambacher Schloß als historische Stätte zu beleben.

 

Presserat: Jesus-Satire der Titanic war zulässig

BERLIN. Der Deutsche Presserat hat die Beschwerden gegen die April-Ausgabe des Satiremagazins Titanic als unbegründet zurückgewiesen. Auf der Titelseite war zu sehen, wie ein Priester mit dem Rücken zum betrachter vor dem am Kreuz hängenden Jesus kniet. Kritiker deuteten die Szene so, daß der Geistliche den Gekreuzigten mit dem Mund sexuell befriedigt. Das Heft spielte damit auf den Mißbrauchsskandal in kirchlichen Einrichtungen an. 198 Bürger hatten sich an das Aufsichtsgremium gewandt und gegen das Titelbild protestiert. Die Beschwerdeführer sehen darin vor allem einen Verstoß gegen die Ziffer 10 des Pressekodex. Darin heißt es: Die Presse verzichtet darauf, religiöse, weltanschauliche oder sittliche Überzeugungen zu schmähen. Wie der Presserat am 28. Mai in Berlin mitteilte, sah der Beschwerdeausschuß dies jedoch anders. Die vorliegende Karikatur sei die zugespitzte Darstellung eines gesellschaftlichen Mißstandes innerhalb der Institution Kirche und schmähe nicht eine Religion als solche. Ursula Ernst, Vorsitzende des Beschwerdeausschusses: Hier wird nicht Jesus oder der christliche Glaube verhöhnt, sondern das Verhalten christlicher Würdenträger kritisiert, die sich ihren Schutzbefohlenen gegenüber falsch verhalten haben. Eine Kirche, die dies deckt oder nicht genügend zur Aufklärung beiträgt, muß auch mit dieser Art von Kritik leben. Es handele sich somit eben nicht um die Verhöhnung religiöser Gefühle, sondern um eine Kritik an den Würdenträgern und der dahinterstehenden Kirche.

 

Sprach-Pranger

Airday 2010

Bezeichnung für einen Tag der Offenen Tür auf dem Marinefliegerstützpunkt in Nordholz am 20. Juni

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