© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/10 04. Juni 2010

Meldungen

Israel greift Konvoi für Gaza-Streifen an

JERUSALEM/GAZA. Bei einem israelischen Marineeinsatz gegen einen internationalen Schiffskonvoi für den palästinensischen Gaza-Streifen sind am Montagmorgen zwischen 10 und 19 Aktivisten getötet und mehrere verletzt worden. Die Organisation Free Gaza wollte laut eigenen Angaben mit sechs gecharterten Schiffen etwa 10.000 Tonnen Hilfsgüter in das von Israel militärisch abgeriegelte Gaza bringen. Der israelische Vizeaußenminister Danny Ayalon verteidigte das blutige Vorgehen gehen ausländische Kritik. Man habe an Bord des gekaperten Schiffes Waffen gefunden, die Organisatoren hätten gewaltsame Absichten gehabt. Israel bedauert jeden Verlust von Menschenleben. Wir taten alles, um dieses Ergebnis zu vermeiden, so Ayalon.

 

Burgenland-Wahl: SPÖ verliert, FPÖ legt zu

Eisenstadt. Bei den Landtagswahlen im Burgenland hat die SPÖ wahrscheinlich ihre absolute Mehrheit verloren. Die Partei von Landeshauptmann Hans Niessl kam ohne die Berücksichtigung der Briefwähler nur noch auf 48,6 Prozent (-3,6/18 von 36 Sitzen). Die ÖVP kommt mit 34,2 Prozent (-2,2) erneut auf 13 Sitze. Die FPÖ wurde mit 9,3 Prozent (+3,6/4 Sitze) wieder drittstärkste Kraft. Die von FPÖ-Abtrünnigen neugegründete Liste Burgenland (LBL) schafft nach dem vorläufigen Wahlergebnis mit vier Prozent den Sprung in den Landtag. Nach Auszählung aller Briefwahlkarten könnte die LBL aber ihr Mandat im kleinsten österreichischen Bundesland noch an FPÖ oder SPÖ verlieren. Die Grünen kamen auf vorerst 3,96 Prozent (-1,3) und würden damit ihre beiden Landtagsmandate verlieren. Da sie aber bei den Briefwählern traditionell überproportional stark vertreten sind, könnte es doch noch für ein Grünen-Mandat reichen.

 

BP-Katastrophe: Wußte der Konzern Bescheid?

NEW YORK/LONDON. Der britische Energiekonzern BP soll laut einem Bericht der New York Times schon seit Juni 2009 über Probleme bei der kürzlich versunkenen Ölplattform Deepwater Horizon informiert gewesen sein. Der BP-Ingenieur Mark E. Hafle habe in einem internen Report vor einem Worst-Case Scenario gewarnt, da das Metall, das zur Verrohrung des Ölbohrlochs verwendet wurde, unter hohem Druck nachgeben könnte. Die Probleme hätten unter anderem den Blowout Preventer, ein Sicherheitsventil, betroffen. Die im Auftrag von BP betriebene Bohrinsel im Golf von Mexiko war am 20. April explodiert, dies löste die schwerste Ölpest aller Zeiten aus. Das Bohrloch kann wahrscheinlich erst Anfang August geschlossen werden. Der BP-Börsenwert ist seit Beginn der Ölpest um über ein Viertel geschrumpft.

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