© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/10 28. Mai 2010

Neues vom Sport
Hooliginnen
Fabian Flecken

In den letzten Monaten häuften sich die Ausschreitungen im deutschen Fußball. Ob nun die erbosten Rasenstürmer nach der Heimniederlage der Herthaner im Berliner Olympiastadion oder die Randale durch die Anhänger Hansa Rostocks am letzten Spieltag der 2. Liga in Düsseldorf, der DFB antwortet vermehrt mit Strafen. Waren die Berliner noch gezwungen, in einem folgenden Heimspiel auf den Großteil ihrer treuesten Anhänger zu verzichten, so mußte Hansa ohne eigene Anhänger das Relegationshinspiel um den Abstieg in die 3. Liga in Ingolstadt bestreiten. Gemeinsam haben die Ausschreitungen, daß nur Männer als Randalierer in Erscheinung treten. Aber auch die letzten Männerdomänen bröckeln. Selbst in der geächteten „männlichen Bastion“ des Fußball-Hooliganismus wird von ersten weiblichen Akteuren berichtet. So hört man von prügelnden Zuschauerinnen beim Frauenfußball. Zwar finden Frauen ihren Zugang zu jener Subkultur meistens über den Partner und haben in den Männerbünden auch eher die Aufgabe, Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln oder Spionage- und Fotoaufträge zu erfüllen. Dennoch, da ist noch Platz nach oben – vielleicht ein neues Feld für mehr Geschlechtergerechtigkeit?

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