© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/10 28. Mai 2010

Meldungen

Korea: Norden droht Süden mit Militärschlag

Pjöngjang. Das Regime in Nordkorea hat mit einem Militärschlag gegen Südkorea gedroht, sollte die südkoreanische Marine weiter in von Pjöngjang beanspruchten Gewässern operieren. Anlaß für die verschärften Spannungen ist ein Bericht internationaler Experten, wonach ein nordkoreanisches U-Boot die südkoreanische Korvette „Cheonan“ am 26. März mit einem Torpedo versenkte. Dabei starben 46 südkoreanische Marineangehörige. Als Reaktion auf den Untersuchungsbericht hatte Nordkorea am 20. Mai sein Militär in Alarmbereitschaft versetzt. Am 24. Mai hatten die USA und Südkorea als Reaktion auf die Versenkung der „Cheonan“ zwei gemeinsame Seemanöver angekündigt. Die Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea im Gelben Meer ist seit dem Ende des Koreakriegs umstritten. Die „Nor­thern Limit Line“ wurde 1953 vom US-Kommandeur der Uno-Truppen festgelegt, was das Regime in Pjöngjang nie anerkannt hat.

 

Sowjet-Partisan war ein Kriegsverbrecher

RIGA/STRASSBURG. Der ehemalige sowjetische Partisanen-Kommandeur Wassili Kononow ist zu Recht als Kriegsverbrecher verurteilt worden. Die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (COE) bestätigte damit ein im Jahr 2000 von einem lettischen Gericht gefälltes Urteil. Der heute 87jährige Kononow hatte 1944 mit seinem Partisanentrupp in Dörfern um die lettgallische Stadt Ludsen (Ludza) unbewaffnete Zivilisten, darunter drei Frauen, ermordet, weil sie angeblich mit der Wehrmacht kooperiert hatten. Die Kleine Kammer des COE hatte 2008 den Schuldspruch Kononows aufgehoben, worauf die lettische Regierung in Revision ging.

 

Vater der Südtiroler Autonomie verstorben

BOZEN. Der frühere Südtiroler Landeshauptmann Silvius Magnago ist am 25. Mai im Alter von 96 Jahren in Bozen verstorben. Magnago studierte nach seinem Wehrdienst in der italienischen Armee in Bologna Jura. 1943 wurde er zur Wehrmacht einberufen und an der Ostfront schwerstverwundet. 1945 trat er der Südtiroler Volkspartei (SVP) bei. Nach dem Autonomiestatut 1948 wurde er Landtagspräsident Südtirols, 1957 SVP-Chef und 1960 Landeshauptmann. 1969 setzte er die Annahme des umstrittenen „Südtirol-Paketes“ durch, 1976 rehabilitierte er die Südtirol-Attentäter. Im Jahr 2000 kritisierte Magnago im JF-Interview die Sanktionen der EU-Staaten gegen Österreich (JF 8/00).

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