© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/10 21. Mai 2010

Meldungen

„Mißbrauch“: Diskussion über Zölibat angemahnt

oRt. „Soviel Aufregung in und um die katholische Kirche war lange nicht“, stellt Stefan Orth in seinem Leitartikel zum April-Heft der Herder-Korrespondenz (4/10) etwas ratlos fest. Die Fälle „sexuellen Mißbrauchs“, von denen täglich neue den Weg in die Presse fänden, schienen nicht abreißen zu wollen. Orth sieht dafür nicht einmal mittelfristig eine Lösung des Problems. Ob die schärfere Prüfung der „psychosexuellen Reife“ von Priesteraspiranten helfen werde, sei fraglich. Entschuldigung, Versetzungen, strafrechtliche Ahndung gehörten selbstredend zu den notwendigen, aber nicht hinreichenden Reaktionen, um den offenbar „systemischen“ Ursachen des „Mißbrauchs“ beizukommen. Man werde daher wohl in einer „intensiven Debatte“ das heiße Eisen anpacken und die „unmittelbare Beziehung zwischen Zölibatversprechen und sexuellem Mißbrauch Minderjähriger“ thematisieren müssen.

 

Kritik an islamophilen Nettigkeitskonventionen

GÜTERSLOH. „Courage“ gegenüber muslimischen Verbänden und Funktionären sei, so klagt der Homburger Pfarrer Klaus Beckmann (Zeitschrift für Evangelische Ethik, 2/10), „innerhalb der Pluralität der EKD-Kirchen kein Gemeingut“. Vor „lauter Toleranzbereitschaft“ übersehe man gern, daß sich der Islam als „Ordnung“ politisch eindeutig „gegen die Grundlagen der Bundesrepublik positioniert“. Zweifel etwa an der „Verträglichkeit verbandsmuslimischer Erziehungskonzepte mit den Grundlagen der öffentlichen Schule“ würden in „Nettigkeitskonventionen“ erstickt. Dabei sei es offenkundig, daß vom türkischen Staat kontrollierte Verbände den „europäischen Multikulturalismus instrumentell zur Verfolgung eigener politische Ziele“ nutzen. Von diesem „schwärmerischen Multikulturalismus“ sollten sich die dem „linken Spektrum“ zuzurechnenden „tonangebenden Kreise des verfaßten Protestantismus“ jedoch allmählich verabschieden. Er verstoße eklatant gegen „die jüdisch-christliche Grundierung des modernen Menschenrechtekanons“ und belohne die islamistische „Negierung von Grundrechten“.

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