© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/10 07. Mai 2010

Meldungen

Helmut Schmidt erhält Auszeichnung

HAMBURG. Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) erhält für sein publizistisches Lebenswerk den diesjährigen Henri-Nannen-Preis. Die vom Verlag Gruner + Jahr und der Illustrierten Stern gestiftete Auszeichnung werde der 91jährige Buchautor und Mitherausgeber der Wochenzeitung Die Zeit am 7. Mai im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg entgegennehmen, teilte Gruner+Jahr vergangenen Donnerstag mit. Schmidt könne auf ein beeindruckendes publizistisches Lebenswerk zurückblicken, erklärte Stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn. Seine Bücher, Leitartikel und Essays hätten ihn „in der öffentlichen Wahrnehmung zu einer überparteilichen, nur dem Gemeinwohl verpflichteten moralischen Instanz werden lassen“. Helmut Schmidt wurde 1918 in Hamburg geboren. Der studierte Volkswirt, seit 1946 Mitglied der SPD, war Innensenator in Hamburg, Verteidigungs- und Finanzminister in Bonn und von 1974 bis 1982 Bundeskanzler. Nach der Beendigung seiner politischen Laufbahn wurde er 1983 Mitherausgeber der Zeit. Schmidt ist Verfasser von mehr als 500 Artikeln und Essays sowie Autor von 30 auflagenstarken Büchern, darunter einige Bestseller. Der mit insgesamt 35.000 Euro dotierte Henri-Nannen-Preis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben. Außer dem Einsatz für die Pressefreiheit und einem publizistischen Lebenswerk werden die besten journalistischen Arbeiten prämiert.

 

Bürgerbegehren für Theatererhalt gestartet

BERLIN.  Der Verein „Rettet die Kudammbühnen“ hat am Montag dieser Woche ein Bürgerbegehren für den Erhalt der beiden traditionsreichen Berliner Theater gestartet. Ziel sei es, bis Juni 7.200 Unterschriften zu sammeln, teilte der Verein mit. Mit dem Bürgerbegehren solle das zuständige Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf aufgefordert werden, den Erhalt der beiden Schauspielhäuser „Komödie“ und „Theater am Kurfürstendamm“ in ihrer Nutzung und in ihrem baulichen Bestand zu sichern und dafür alle geeigneten planungsrechtlichen Instrumente auszuschöpfen. Der Bestand der Bühnen ist wegen der Umgestaltung des Kudammkarrees durch den irischen Investor Ballymore Group gefährdet. Das „Kurfürstendamm-Theater“ wurde 1921 von dem Architekten Oskar Kaufmann entworfen. Intendant war unter anderen Max Reinhardt (1873–1943), der sich bereits 1924 ebenfalls von Kaufmann auf dem Hof des Theaters die „Komödie“ bauen ließ.

 

Kulturförderung: NRW als Notstandsgebiet 

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat erwatet von dem künftigen Ministerpräsidenten in Nord­rhein-Westfalen, daß er „endlich wieder“ einen für Kultur verantwortlichen Minister in die Landesregierung beruft. Die Landtagswahl am kommenden Sonntag werde auch Signalwirkung für die zukünftige Kulturfinanzierung in Deutschland haben, sagte der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann (49). „NRW ist Kulturfinanzierungsnotstandsgebiet, weil der hohe Kommunalisierungsgrad der öffentlichen Kulturfinanzierung dieses Landes die Kultur zur Zeit besonders gefährdet. Die neue Landesregierung in NRW wird dieser Notsituation energisch entgegentreten müssen.“ In keinem Bundesland in Deutschland müssen sich nach Angaben des Kulturrates die Kommunen stärker an der Kulturfinanzierung beteiligen als in Nordrhein-Westfalen. Ein hoher Kommunalisierungsgrad sei ein wichtiger Grund dafür, daß bei klammen kommunalen Haushalten die Kultur besonders leide, so der Deutsche Kulturrat.

 

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„Fit up your Life“

Werbespruch des rheinländischen Sportparks Hilden

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