© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/10 30. April 2010

Muslimische Ministerin in Niedersachsen
Alles andere als gut
von Martin Lohmann

Nein, das war alles andere als gut. Die ersten Schritte der ersten muslimischen CDU-Ministerin Aygül Özkan haben mehrfach geschadet – und zwar der Toleranz, dem Dialog zwischen Christen und Muslimen, der Glaubwürdigkeit der CDU und der Bedeutung des „C“. Auch nach ihrer Entschuldigung besteht Erklärungsbedarf. Wer immer das Kreuz aus dem öffentlichen Raum verbannen will, hat entschiedenen Widerspruch und christlichen Widerstand verdient. Die Ministerin sollte sich um Erkenntniszuwachs bemühen und lernen, daß das Kreuz keine niedersächsische Eigenart ist, sondern als heiliges Symbol Teil unserer christlich-abendländischen Kultur.

Das Kreuz ist letztlich ein Freiheitssymbol für alle Menschen. Es verdient Respekt. Wen das überfordert, der verstößt übrigens gegen die Grundsätze der CDU, wozu das Bekenntnis zu christlichen Symbolen im öffentlichen Raum gehört. Ob sich die CDU mit einer Frau, die vom „C“ noch nicht viel zu verstehen scheint, einen „profilierten“ Gefallen tut, ist fraglich. Daß ihr die Türkei-Linie der Kanzlerin von der privilegierten Partnerschaft zu wenig ist, mag man verstehen. Gut ist das ebenfalls nicht.

 

Martin Lohmann ist Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU (AEK).

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